Kinder pusten Kerze aus

Happy Birthday! – FAIR.STÄRKEN e.V. wird 5 Jahre alt

5 Jahre FAIR.STÄRKEN – Alles Gute!

Drucker steht in leeren Büroräumen
Noch verwaister Wirkungskreis

Als wir im Februar 2018 unsere Büroräume am Rudolfplatz in Köln bezogen haben, taten wir das mit dem Ziel, uns für mehr Chancengerechtigkeit und Kinderrechte für die Kinder und Jugendlichen in der Domstadt einzusetzen. Dabei liegen uns besonders diejenigen am Herzen, die aus benachteiligten Lebenslagen kommen, deren Familien oftmals am Rand der Gesellschaft leben und sie deshalb nicht die gleichen Möglichkeiten haben, sich zu entfalten oder die gleichen Chancen auf eine Mitgestaltung ihrer eigenen Zukunft haben.

Wir starteten mit einem Team von 9 Mitarbeiter:innen und 8 freiberuflichen Trainer:innen. Doch die Nachfrage aus Schulen, Jugendeinrichtungen und von Eltern war nach kurzer Zeit viel größer als wir erwartet hatten. Jetzt, fünf Jahre danach, sind wir ein Team aus 28 Festangestellten und 12 freiberuflichen Fachkräften.

Was hat sich in den vergangenen 5 Jahren alles getan?

Stadteilfest Butzweilerhof
Fest am Butzweilerhof

Unsere Angebote reichen von 30 Gruppen zum Soziales Lernen in den verschiedenen Stadtteilen am Nachmittag und 80 Schulklassen pro Woche, 3 Pflegekindergruppen bis zur pädagogischen und traumasensiblen Gruppenarbeit mit geflüchteten Kindern. Wir haben z. B. gemeinsam mit der GAG Immobilien AG den Nachbarschaftstreff Butzweilerhof ins Leben gerufen. Mit den vielen Angeboten und Veranstaltungen für und mit den Bewohner:innen des Neubaugebietes wurde er schnell zu einer beliebten Anlaufstelle.

Demokratie hautnah

Jugendliche sitzen vorm Brandenburger Tor
Unsere Berlinreise

Jugendliche für Politik und Geschichte zu interessieren ist nicht so einfach. Auf unseren Bildungsfahrten nach Berlin machen wir die Themen (be)greifbar. An historisch-politischen Orten, nicht nur der deutschen Geschichte und Politik, lernen die Mädchen und Jungen, was Diktatur bedeutete und Demokratie ausmacht …

Natur pur in der Eifel

Besonders stolz sind wir auf unser nachhaltiges Tipi-Dorf in der Eifel, das wir 2019 gemeinsam, aufgebaut haben. Hier können Kinder und Jugendliche auf Ferienfahrten selber kochen, Feuer machen, Holz hacken, im Fluss baden, einfach von der Hängematte in den Sternenhimmel schauen und ein paar richtige Abenteuer erleben.

Zeltplanen werden getragen
So entsteht ein Tipi-Dorf

Selbst als die Flut im Sommer 2021 unsere Tipi-Zelte mit sich riss, haben wir – auch dank zahlreicher Spenden und helfender Hände – unsere wichtige „Freizeit-Oase“ mit Jugendlichen, Eltern, Mitarbeiter:innen und Freunden wieder aufgebaut.

Wo es blüht und brummt

Wir wissen, wie wichtig eine nachhaltige Entwicklung und der Sinn für den Schutz unserer Natur für die Erziehung ist. Seit 2020 gibt es daher einen Lern- und Erlebnisgarten auf unserer großen Terrasse. Hier gedeihen eine Vielzahl von Pflanzen und Kräutern, summen Bienen und anderen Insekten vor unseren Büro- und Trainingsräumen. Außerdem wurden in verschiedenen Veedeln, wie Flittard oder in Ossendorf vor unserem Nachbarschaftstreff, Hochbeete aufgebaut, die von Kindergruppen gepflegt und betreut werden.

Kinder beim Bepflanzen der Hochbeete
Kinder beim Bepflanzen der Hochbeete

Schwerpunkt unserer Arbeit ist das Soziale Lernen und Gewaltprävention bei Kindern und Jugendlichen. Seit Januar 2019 bilden wir in der FAIR.STÄRKEN-AKADEMIE nicht nur unser eigenes qualifiziertes Fachpersonal selbst aus, sondern bieten auch Kurse für Pädagog:innen sowie Elternwebinare an.

Großes Dankeschön!

Wir sind dankbar, dass Freunde, Unterstützer:innen, Eltern, Pädagog:innen, Kinder und schließlich wir selbst an uns geglaubt haben. Es gibt im Bereich Chancengleichheit und Kinderrechte noch viel zu tun. Wir bleiben auf jeden Fall dran und freuen uns auf die nächsten Jahre.

Scheckübergabe AWB an Mechthild Böll
Riesenfreude bei der Scheckübergabe der AWB

5 Jahre FAIR.STÄRKEN gibt uns auch Anlass, Botschafter:innen und Kooperationspartner zu interviewen und einmal unsere Archive zu durchsuchen und für euch die besten Ereignisse aufleben zu lassen und unsere schönsten Bilder zu zeigen. Lasst euch überraschen.

Eurer FAIR.STÄRKEN-Team us Kölle 😉

Team von Fairstärken


Kinder stehen auf einer Wiese im Kreis und halten ein buntes Tuch in die Luft

Alles, was du machst, ist richtig-Tag

ALLES, WAS DU MACHST, IST RICHTIG-TAG

Alles, was du machst, ist richtig???

Am 16. März zelebrieren wir den Alles-Was-Du-Machst-Ist-Richtig-Tag (engl. „National Everything You Do Is Right Day“).
Wir möchten dieses Tagesmotto zum Anlass nehmen, um über ein glückliches Aufwachsen von Kindern zu sprechen und unsere Gedanken mit euch zu teilen.

Ich möchte fragen: Was braucht ein Kind, um glücklich zu sein?
Die Kinder von heute gestalten die Welt von morgen. Ein Allgemeinsatz. Und doch so richtig und wichtig, dass wir gut beraten sind, so viel wie möglich in die Kindheit und die Kinder zu investieren.

Ich bin der Überzeugung, dass ein Kind zunächst ein paar soziale Rahmenbedingungen benötigt, um glücklich aufwachsen zu können:

  • eine oder mehrere feste, verlässliche Bezugspersonen,
  • regelmäßiges Essen,
  • ein warmes Zuhause.

Teilhabe, als wichtiger Faktor

Die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, ist ein weiterer wichtiger Faktor für ein glückliches Aufwachsen von Kindern. Das heißt: am sozialen Kinderleben wie Klassenfahrten, an Ausflügen teilnehmen, Skateboard fahren, coole Turnschuhe anhaben: „So sein wie die Gruppe“, steht hier ganz vorne. Und ohne das Stigma „Ich krieg ne Spende, weil ich arm bin!“.

Neben den äußeren, sozialen Faktoren gibt es aber auch innere, persönliche Faktoren, die es für ein glückliches Leben bedarf.

Ein Kind muss sich so angenommen fühlen, wie es ist. „ICH BIN GUT“ – diese Überzeugung sollte jeder Mensch von sich haben. „Ich kann etwas bewirken mit meiner Meinung und meinen Wortbeiträgen“, „Ich zähle etwas in meiner Gruppe und meiner Schulklasse“. Das hört sich einfacher an als es ist. Damit ein Kind sich selbst positiv wahrnimmt, braucht es

  • eine gesunde Eltern-Kind-Bindung,
  • viele positive Gemeinschaftserlebnisse und
  • unbedingt die Abwesenheit von Gewalterfahrungen.

Diese Voraussetzungen bringt keineswegs jedes Kind mit.

FAIR.STÄRKEN unterstützt ein glückliches Aufwachsen

Genau damit arbeitet FAIR.STÄRKEN! Den wichtigen Satz: ICH BIN GUT versuchen wir den Kindern und Jugendlichen in unseren Gruppen zu vermitteln.

Deshalb arbeiten wir am besten mehrere Jahre mit den Kindern, haben feste Gruppen und Bezugspersonen für die Teilnehmenden und üben einen gewaltfreien Umgang mit Konflikten – auch wenn ein Konflikt gewaltvoll startet. Zwei Jungen schieden Grimassen

Ein glückliches Kind kann sein Leben engagiert in die Hand nehmen, Freunde finden, Bildungsangebote nutzen, einen Schulabschluss machen, einen Beruf erlernen.

Wir sehen natürlich immer wieder Verhaltensweisen von Kindern, die nicht gesellschaftlich akzeptabel sind, die ein Gruppenleben erschweren, die anderen Kindern nicht guttun. Die Kinder müssen im Laufe ihrer Kindheit lernen, welches Verhalten gut für sie selbst und für andere ist und welches nicht. Dafür sind sie Kinder, die sich ausprobieren und sich entwickeln. Und wir wollen sie darin unterstützen.

Also: DU BIST GUT! Nicht immer alles, was du tust, ist richtig, aber Fehler macht jeder mal …

Dieser Tag ist ein Hoch auf die positive Erziehung!

 

 

Ein Beitrag von: Mechthild Böll (geschäftsführende Vorständin bei FAIR.STÄRKEN e.V.)

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Mechthild Boell Fairstaerken

5 Jahre FAIR.STÄRKEN – Interview mit Mechthild Böll

5 JAHRE FAIR.STÄRKEN – EIN INTERVIEW MIT MECHTHILD BÖLL

2018 hat der Verein FAIR.STÄRKEN e.V. seine Büroräume im Herzen von Köln bezogen. Mechthild Böll, Mitbegründerin und geschäftsführende Vorständin, kann seit dem auf gute und nicht so gute Ereignisse zurückblicken … denkt aber niemals ans Aufgeben. Wir haben sie zu einem Interview gebeten.

1. FAIR.STÄRKEN feiert in diesem Jahr sein 5-jähriges Bestehen. Wie geht es dir dabei?

Kinder, wie die Zeit vergeht! Ich bin ehrlich gesagt unglaublich stolz auf unseren Verein, auf alle Mitarbeitenden, dass wir es tatsächlich geschafft haben, in 5 Jahren eine in Köln etablierte Präventionseinrichtung zu werden. Unsere Angebote werden sehr gut nachgefragt – das hat eine gute und eine schlechte Seite. Die gute: wir alle haben sinnvolle Arbeit mit echter Wirkung. Die schlechte: Die deutlich steigende Nachfrage ist auch ein Zeichen, dass viele Kinder und Jugendliche nach der langen Corona-Pause im Kinderleben vielfach bedürftig sind. Sie sind psychisch belastet und brauchen Sinn und Perspektiven und das Gefühl, dass sie gut sind, wie sie sind. Wir merken heute, dass unsere Arbeit wichtiger denn je ist.

2. Rückblickend auf die letzten 5-Jahre: Wofür bist du besonders dankbar und welche Ereignisse sind dir nachhaltig in Erinnerung geblieben?

Gruppenfoto Mitarbeitende fair stärkenEinfach toll ist die Stimmung bei FAIR.STÄRKEN. Wir versuchen das, was wir den Kindern vermitteln wollen, auch selbst zu leben: Respektvoller Umgang, Engagement, Humor und Spaß an der Sache. Für mich jedenfalls ist es der Traumarbeitsplatz – Ich hoffe, für die anderen ebenfalls.

Wir haben es geschafft, mit regelmäßiger Gruppenarbeit Prävention zu betreiben, die den Kindern, die mit vielen Problemen zu Hause aufwachsen müssen, bessere Zukunftschancen bringen. Denn ein Leben in Armut kann überwunden werden. Chancengleichheit für ALLE Kinder – das Ziel treibt uns an.

Das markanteste Ereignis in den 5 Jahren war sicherlich die Flutkatastrophe am 14. Juli 2021, die unser Tipi-Lager in der Eifel komplett weggespült hat. Glücklicherweise ist kein Kind zu Schaden gekommen, die Gruppe war rechtzeitig abgereist. Aber da habe ich lange dran geknabbert …

Das Ereignis löste dann eine wirklich große Spendenbereitschaft aus, so dass wir im letzten Jahr ein neues – und noch schöneres – Lager aufbauen konnten. Viele, viele Menschen packten mit an. Es war herrlich – in vier Tagen mit immer mindestens 40 Personen: Mitarbeitende, Eltern, Jugendliche und Kinder, Freunde. So konnten dann wieder von Mai bis September letztes Jahr mehrere Gruppen an der Kyll ihre Ferien verbringen!Gruppenfoto von Kindern vor den Tipizelten

Und was mich immer wieder beeindruckt: die Dankbarkeit der Kinder gegenüber unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Jedes Kind drückt es anders aus – manchmal sogar mit Briefchen, aber immer ist es der beste Lohn für unsere Arbeit.

3. Gab es Situationen, bei denen du ans Aufgeben gedacht hast?

Nein nie! Es wird immer noch besser!

4. Welche Wünsche und/oder Pläne hast du für den Verein für die nächsten 5 Jahre?

Das Wichtigste ist, dass wir tatsächlich die Kinder und Jugendlichen erreichen, die Unterstützung benötigen. Das hat bisher gut geklappt und muss so bleiben!

Wünsche für die Zukunft habe ich so einige:

  • Eine wissenschaftliche Untersuchung unserer Wirkung.
  • Noch mehr Nachhaltigkeitsprojekte mit Kindern und Jugendlichen, die das bei uns zum ersten Mal hören.
  • Förderungen und Spenden, die LANGFRISTIG bewilligt werden. Die kurzfristige Projektfinanzierung in Deutschland ist wirklich furchtbar für Vereine wie FAIR.STÄRKEN.
  • Eine noch bessere, enge Zusammenarbeit mit anderen Sozialträgern in Köln und Ämtern wie das Jugendamt, den Schulpsychologischen Dienst, das Wohnungsamt etc.
  • Eine noch viel bessere Integration der Kinder und Jugendlichen, die durch Flucht zu uns gekommen sind. Sie sind eine große Bereicherung. Eine wirklich inklusive Stadtgesellschaft ist mein Ziel.

5. Was möchtest du den Kindern und Jugendlichen in Köln mit auf den Weg geben?

Das Leben ist schön. Sucht euch Nischen für euch, engagiert euch. Trotz Klimawandel und Armut – lasst uns gemeinsam daran arbeiten, dass die Zukunft gut wird!

Und: kommt zu unseren Gruppenangeboten!


Flüchtlinge Ukraine Köln

Ukraine: Abwechslung vom Alltag in der Notunterkunft

UKRAINE: ABWECHSLUNG VOM ALLTAG IN DER FLÜCHTLINGSUNTERKUNFT

Eine Flüchtlingsnotunterkunft in Köln im Jahr 2022. Eine von vielen in Deutschland. Trist, monoton, karg und ohne Privatsphäre. Kein guter Lebensraum für Menschen, erst recht nicht für Kinder. Hier waren vor allem Menschen aus der Ukraine untergekommen, die vor dem Krieg aus ihrer Heimat fliehen mussten.

Zwischen Sprachspielen und Musizieren

Deutsch-ukrainische FreundschaftWir von FAIR.STÄRKEN wollten helfen, Abwechslung in den Alltag der ca. 70 Kinder und Jugendliche bringen. Unterstützt wurden wir dabei von der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt. Vielen Dank dafür!
In den folgenden vier Monaten veranstalteten wir in der Unterkunft Gruppenaktivitäten, wobei zunächst vertrauensfördernde Maßnahmen zum Kennenlernen im Vordergrund standen, aber auch gemeinsame Sprachspiele und Musizieren gehörten zum Programm.

Malen und basteln mit ukrainischen Kindern

Von uns dabei waren jeweils zwei pädagogische Fachkräfte und die Ehrenamtliche Liudmyla. Sie ist Kunstlehrerin aus der Ukraine, unsere sprachliche Brücke und Kontaktperson zu den Menschen in dieser Unterkunft.
Wir haben vor allem spaßfördernde Aktionen und Kreativspiele angeboten, um mögliche Sprachbarrieren zu umgehen – ein Fußballfeld voll mit Spielsachen wurde auf dem Gelände vor dem Gebäude ausgebreitet.

Spielerisch Deutsch lernen

Blumen Ukrainische KinderImmer mehr neugierige Kinderaugen eroberten freudestrahlend das neue Terrain. Es wurde gemalt, Bänder geflochten, mit Modelliermasse geknetet und Gummi getwistet – mit Händen und Füßen kommuniziert. Spielend erlernt man eine neue Sprache am besten, und die Resultate konnten sich in den kommenden Wochen durchaus sehen bzw. hören lassen. Ob beim Zählen „Ich weiß bis 10!“ oder beim Farbenraten: „Das ist rot“ präsentierten die Kleinen stolz ihre ersten Deutschkenntnisse.

Mit Musik den Alltag vergessen

Dennis Musik KinderMusik ist immer gut, Musik verbindet Generationen und Nationen. In diesem Sinne haben wir natürlich auch Musikinstrumente mitgebracht. Teamer – Jugendliche aus Köln – nahmen auch teil und unterstützten die Pädagog:innen. Sie wurden zunächst vorbereitet und konnten nach kurzer Zeit mit eingesetzt werden. Unserer FAIR.STÄRKEN-Trainer Dennis gab einen Trommel-Workshop für Kinder mit und ohne Fluchthintergrund. Begeistert schlugen die kleinen Hände auf die Trommeln, Xylophone und Rasseln ein. Selbst eine 5-minütige Pause wurde nicht akzeptiert, es machte einfach so viel Spaß. Ein kleines ukrainisches Mädchen setzte sich mit seinem Instrument einfach etwas entfernt von der Gruppe hin und spielte weiter. Die Kölner Kinder und die ukrainischen Kinder verstanden sich mit den Augen und dem Trommelrhythmus.
Auch einige der Eltern haben sich von dem Treiben vor der Unterkunft anlocken lassen und machten beim Kneten und Malen eifrig mit.

Ukrainische Kinder lernen DeutschDiese Zeit hat für alle Beteiligten eine schöne Abwechslung vom Alltag in der Flüchtlingsunterkunft gebracht und für ein paar Stunden die schlimmen Erinnerungen an den Krieg in der Ukraine und die Sorgen um die Zurückgelassenen vergessen lassen. Über die Schulsozialarbeiter:innen erreichte FAIR.STÄRKEN auch Kinder, die dezentral in Hotels oder Privatunterkünften leben und sehr von der Isolation betroffen sind.

Logo Deutsche Stiftung für Engagement und EhrenamtVielen Dank an die Helfenden, an Liudmyla, an das FAIR.STÄRKEN-Team und ganz besonders an die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt, die uns das alles ermöglicht hat.

Info: Seit Beginn des Krieges sind über 10.000 Ukrainer:innen in Köln angekommen, unter Ihnen mehr als 6.000 Kinder. Ca. 3.300 leben in Erstaufnahmeeinrichtungen und leiden unter Isolation und Eintönigkeit. Einige haben Traumafolgestörungen, andere erleiden Traumata in den Sammelunterkünften.

Fotos und Bericht: Irene Krotter Koordination Soziales Lernen und Gewaltprävention bei FAIR.STÄRKEN
Redaktion: Claudia Heinrich


Übergabe des Schecks mit Frau Wenze und Deborah Helmbold, beide sitzen nebeneinander am Tisch, im Hintergrund Kinder

Zukunft mit "Kinderträume" – Eine Stiftung der ETL-Gruppe

SCHECKÜBERGABE MIT „KINDERTRÄUME“ – EINE STIFTUNG DER ETL-GRUPPE

Am 13. Januar 2023 fand die Scheckübergabe von „Kinderträume“, eine Stiftung der ETL-Gruppe statt. Zu diesem Anlass kam Frau Wernze in Begleitung der ehemaligen „Wissen macht Ah!“-Moderatorin Shary Reeves zu einer unserer Kindergruppen im Wohnheim für Geflüchtete.
Dort haben die Besucher:innen einen Eindruck in unsere Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen erhalten und konnten zwei Trainer:innen sowie die pädagogische Koordinatorin Deborah Helmbold persönlich kennenlernen.

Ein Spendenscheck für Zukunftschancen

Der 10.000 €-Scheck unterstützt unsere Gruppenangebote für Kinder und Jugendliche mit Fluchterfahrungen, die wir in verschiedenen Wohnheimen betreuen.
In den Gruppen heißt es: Ankommen, Vertrauen aufbauen, Freundschaften knüpfen. Hier ist viel Feingefühl von Seiten der Pädagoginnen und Pädagogen gefordert – denn viele Kinder leiden noch unter den erlittenen Traumata. Unsere Mitarbeiter:innen sind dafür speziell weitergebildet. In den Gruppen wird gebastelt, gemalt, gespielt, gesprochen, gelacht und zugehört.

Das Wichtigste der traumasensiblen Gruppenarbeit

ETL Spendenscheck KinderträumeMit dem großen Scheck kommen wir unseren Zielen ein großes Stück näher. Damit können wir gewährleisten, dass die Trainings regelmäßig, über einen längeren Zeitraum stattfinden und den Bedürfnissen der Kinder gerecht werden.
Die Kinder sollen sichere Orte und schöne Stunden verlässlich erleben können. Sie lernen wieder neu, Vertrauen in zunächst fremde Menschen aufzubauen. Die Entwicklung eines positiven Selbstkonzeptes nach einer traumatischen Erfahrung steht besonders im Fokus. Die Kinder werden in ihrem Selbstwertgefühl gestärkt, auf ihre inneren Bedürfnisse zu hören und ihre Emotionen bewusst wahrzunehmen und zu steuern. Sie sollen gestärkt und resilienter werden. Neben dem Selbst spielt auch die soziale Gruppe eine entscheidende Rolle in der Entwicklung der Kinder. Neue Kontakte, schöne Erlebnisse und Erfahrungen in der Gruppe, ein Gemeinschaftsgefühl und die Bewusstwerdung der eigenen Rolle innerhalb der Gruppe.
Auch Ausflüge, die Erkundung der neuen Umgebung, spielerisches Erlernen der Sprache sowie Freude an freizeitpädagogischen Programmpunkten stärken die Kinder in ihrem Aufwachsen in Köln.

Logo der Deutschen Stiftung für Engagement und EhrenamtWir sagen DANKE, auch im Namen der Kinder, die an den traumasensiblen Gruppenangeboten teilnehmen, und freuen uns über die Möglichkeit, Kindern in Köln Zukunftschancen zu eröffnen und sie bei ihrem Ankommen unterstützen zu können. Das wäre ohne Fördermittelgeber, wie „Kinderträume“- eine Stiftung der ETL-Gruppe, nicht möglich!

Text: Maike Merrem


Kuscheltier in Form eines Schafes schaut blickt aus dem Griff eines Sportgeräts hinaus, am rechten Bildrand ist ein Korb mit Bällen zu sehen

Besuch beim Sozialtraining der "Coolen Pänz"

BESUCH BEIM SOZIALTRAINING DER „COOLEN PÄNZ“

Sozialtrainer Ralf HilfstellungSamstagvormittag in der Turnhalle einer Grundschule. Ausgelassen rennen, springen, toben die 8 bis 12-Jährigen umher. Ralf, einer der Trainer, erklärt: „Wir lassen die Kinder sich erstmal etwas abreagieren. Außerdem kann man so beobachten, wie sie gerade drauf sind. Ob sich zum Beispiel jemand alle Bälle nimmt oder ein wenig aggressiv ist …“ Dann finden sich alle in einem Kreis zusammen – zum Begrüßungsritual. Zunächst wird allerdings demokratisch entschieden, ob ich als Gast dabeibleiben darf. Ich erzähle den 10 Kindern und zwei Trainer:innen in der Runde, was ich eigentlich mache. Ich sage, dass ich für FAIR.STÄRKEN arbeite und mit Menschen spreche, damit sie uns Geld für unsere Arbeit und solche tollen Trainings geben. Damit ich das auch gut machen kann, möchte ich es selbst einmal erleben und sehen, was hier passiert. Ich darf bleiben.

„Mir geht es gut, weil ich hier sein kann.“

Sozialtrainerin AlineAline, die zweite Trainerin, holt Frau Jansen dazu. Frau Jansen ist ein kleines weißes Schaf, das als „Redestock“ von einem zum anderen durch den Kreis gereicht wird. Jedes Kind, das Frau Jansen in der Hand hält, darf sprechen und erzählen, wie es ihm heute geht. „Mir geht es gut, weil ich hier sein darf.“, ist ein häufiger Satz. Tatsächlich scheinen die Kinder dieses samstägliche Beisammensein zu genießen. „Ich bin traurig, weil mein McDonalds-Glas kaputtgegangen ist, das war von 2017.“ Und weiter erzählen die Kinder in die Runde, was sie in der Woche beschäftigt hat. Dabei wird darauf geachtet, dass alle ausreden können und niemand unterbrochen wird. Auch Fragen werden interessiert gestellt.

Nun wird es wieder aktiv. Ein Spiel wird erklärt und Mannschaften gebildet. Ausgelassen und voller Enthusiasmus rennen die Kinder in alle Richtungen, sammeln die Hütchen von der gegnerischen Seite ein und schaffen es mehr oder weniger erfolgreich, sie auf die eigene Seite zu bringen. Dabei wird Fairness großgeschrieben. Das Spiel ist vorbei, alle lassen sich völlig kaputt fallen und relaxen.

Zwischen Austoben und Aussprechen

Beim Sozialtraining mit FairtstärkenEs kommt zum entspannten Teil: Aline versammelt die Kinder wieder im Kreis. Auf dem Rücken liegend sollen sie zur Ruhe kommen. Meditation ist angesagt. „Stellt euch vor, ihr liegt am Strand.“ Leises Wellenrauschen ertönt aus ihrem Handy, um die Vorstellung perfekt zu machen. „Und nun stellt euch vor, ihr habt einen Ballon, in den ihr alle eure Sorgen hineinpacken könnt. Packt alles hinein, was euch belastet.“ erzählt sie weiter. „Meiner ist schon voll, da geht nichts mehr rein.“ Hört man eine leise Stimme aus dem Kreis.“ Ich muss etwas schlucken und habe einen Kloß im Hals. „Ich habe einen Heißluftballon, da passt ne Menge rein.“ Ertönt es von der anderen Seite des Kreises. Lachen. „Was hast du denn in deinen Ballon gepackt, will Aline von einem der Mädchen wissen. „Gestern gab es einen Streit zu Hause, den fand ich nicht schön, und der ist jetzt in meinem Ballon.“

Meditation im SozialtrainingEin zweites Spiel wird vorbereitet, die Regeln erklärt. Wieder schallt Kinderlachen und Gekreische durch die Halle. Bunte Bälle sausen mir um die Ohren. Fix und fertig, aber glücklich sitzen die Kinder im Abschlusskreis wieder zusammen und sollen erzählen, was ihnen heute gefallen hat und was nicht so. „Ist das Training denn schon wieder vorbei?“, hört man einen der Jungen, der noch völlig aus der Puste ist, rufen. Die Zeit geht schnell rum, wenn man Spaß hat und sich austoben und einfach mal alles vergessen kann.

Die „Coolen Pänz“ vergessen Niemanden

Ich hatte zwei Tüten Kekse mitgebracht, als kleinen Einstand. Ich reiche sie links und rechts von mir in die Runde. Jedes Kind darf sich jeweils einen Keks herausnehmen. Alle greifen vorsichtig in die Tüten. „Da ist aber noch jemand, der noch keinen Keks bekommen hat.“ ruft ein aufmerksamer kleiner Beobachter in die Runde … Dankbar und gerührt darf auch ich mir meinen Anteil aus der knisternden Verpackung nehmen. Hier wird tatsächlich niemand vergessen.

Informationen zu den Sozialtrainings

Die „Coolen Pänz“ sind ein Projekt von FAIR.STÄRKEN, das zu den Sozialkompetenztrainings des Vereins gehört. Diese Trainingsangebote werden von je zwei speziell geschulten pädagogischen Fachkräften in Turnhallen von Schulen durchgeführt und finden jeweils einmal pro Woche für zwei Stunden, oftmals über mehrere Jahre, statt. Diese Regelmäßigkeit schafft bei den Kindern Sicherheit und baut Vertrauen in die Trainer:innen und das Projekt auf – die Kinder können sich hier auf etwas und Jemanden verlassen. Beim Training selbst stehen die Förderung von Selbstwirksamkeit, Selbstvertrauen und Selbstsicherheit sowie die Verbesserung der Kompetenzen zur Selbsteinschätzung und Selbstreflexion im Vordergrund. Die Kinder verbessern ihre Kommunikationsfähigkeit, lernen Team- und Kooperationsbereitschaft. Durch die Spiele und die Gesprächsrunden wird das Wir-Gefühl durch gemeinsame Gruppenerlebnisse gestärkt. Das Einüben von neuen Verhaltensstrategien fällt den Kindern und Jugendlichen innerhalb ihrer vertrauten Gruppe leichter.

Fotos/Text: Claudia Heinrich (Neu im Team von FAIR.STÄRKEN)Portrait Claudia Heinrich Team Member


Kind fährt Fahrrad

Kidical Mass – Kindgerechte Mobilität in Köln

KINDGERECHTE MOBILITÄT IN KÖLN

Kindgerechte Mobilität in Köln – Ein Szenario:

Stell Dir einmal vor: Lamya geht am Wochenende aus dem Haus, steigt auf ihr Fahrrad und fährt zum Spielplatz im nächsten Veedel, wo sie sich mit Mio zum Spielen verabredet hat. Auf dem Weg fährt sie an grünen Parks, Hochbeeten mit surrenden Insekten und blühenden Baumalleen vorbei. Sie atmet tief die saubere Luft ein und freut sich. Ihre Eltern müssen sie nicht begleiten oder mit dem Auto zu Mio fahren, denn sie wissen, dass Lamya sicher mit dem Fahrrad durch die Stadt fahren kann. So als würde sie in einem Wohnblock kurz mal nebenan zu Freund:innen in’s nächste Haus laufen. Lamya lebt in der Utopie einer fahrrad- und kinderfreundlichen Stadt!

Was ist eine fahrradfreundliche Stadt?

Eine fahrradfreundliche Stadt ist auch eine kinderfreundliche Stadt. Denn wenn Fahrradfahren sicher ist, können sich Kinder freier, selbstbestimmter und sicherer im Stadtraum bewegen. Eine Stadt mit weniger Autos ist gesünder, bietet mehr Platz für Spiel- und Erholungsräume und trägt zur ökologisch nachhaltigen Zukunft bei. Und wem gehört die Zukunft noch einmal?

Kinderrechte und Mobilität – Was hat das miteinander zu tun?

Kinder haben laut UN-Kinderrechtskonvention das Recht auf Freizeit und Spiel (Art. 31 UN-KRK) sowie auf Mitbestimmung (Art.12 UN-KRK). Sie haben das Recht auf das höchste Maß an Gesundheit und auf eine lebenswerte Zukunft (Art. 24, Art. 27 UN-KRK). Artikel 3 der Kinderrechtskonvention schreibt sogar fest, dass das Kindeswohl, bei allen Maßnahmen, die das Kind betreffen, vorrangig zu berücksichtigen ist. Diese Rechte haben 196 Staaten verbindlich zugesagt – und müssen in ihrem Sinne handeln.
Breite, sichere Fahrradwege, Geschwindigkeitsbegrenzungen und autofreie oder zumindest verkehrsberuhigte Zonen und Zeiten könnten Schritte in die Richtung kindgerechter Mobilität in der Stadt Köln sein.

Die Kidical Mass in Köln – Für kindgerechte Mobilität in deiner Stadt

Lasst uns in Köln eine fahrradfreundliche und kindgerechte Stadt einfordern: Schnapp Dir diesen Sonntag, den 20. März 2022 dein Fahrrad, radel zum Rudolfplatz und schließ dich der Fahrraddemo „Kidical Mass Köln“ an. Um 15 Uhr geht´s los!

Die Forderungen des Kidical Mass Aktionsbündnisses an die neue Bundesregierung:

  • Sichere Schulradwege-Netze bis 2030
  • Schulstraßen und verkehrsberuhigte Bereiche vor Schulen und Kitas
  • Stetige jährliche Finanzierung mit konkreten Zielvorgaben an die Kommunen
  • Kinderfreundliches Straßenverkehrsrecht: Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit innerorts, geschützte und baulich getrennte, breite Radwege an Hauptstraßen, geschützte Kreuzungen, Spielstraßen, Wohngebiete ohne Durchgangsverkehr, Umsetzung der Vision Zero (null Verkehrstote)

Der Beitrag wurde verfasst von Laura Sahm (Referentin Kinderrechte und Trainerin Soziales Lernen bei FAIR.STÄRKEN e.V.)

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Trauriger Junge sitzt vor Mauer

Mein Kind wird gemobbt. Was kann ich tun?

MEIN KIND WIRD GEMOBBT. WAS KANN ICH TUN?

Dein Kind kann abends nur schwer einschlafen und ist insgesamt sehr ernst geworden? Die Tochter hat Bauchschmerzen und es findet sich keine Ursache? Dein Sohn weint jeden Morgen und will nicht in die Schule gehen?

Du suchst das Gespräch zu deinem Kind und es stellt sich heraus, dass es gehänselt wird, sich in der Klasse oder im Sportverein nicht mehr wohlfühlt. Dein Kind hat Angst, es zieht sich immer mehr zurück.

Was ist Mobbing?

Von Mobbing oder Bullying spricht man, wenn das Kind über einen längeren Zeitraum physisch oder psychisch von anderen unter Druck gesetzt wird. Das kann sehr unterschiedliche Ausformungen haben und von kleinen verbalen Stichen bis hin zu körperlicher Gewalt reichen.

Folgende Symptome deines Kindes können Anzeichen für Mobbing sein:

  • Dein Kind will nicht mehr in die Schule gehen.
  • Dein Kind kann abends nicht einschlafen oder hat weniger Appetit.
  • Es hat Kopf- und/oder Bauchschmerzen.
  • Dein Kind spricht wenig und ist in sich gekehrt.
  • Dein Kind zieht sich von anderen Kinder zurück.
  • Es zeigt ein geschwächtes Selbstbewusstsein.
  • Die schulischen Leistungen nehmen ab.
  • Du bemerkst kaputte Kleidung, fehlende Gegenstände, das Taschengeld verschwindet.

Du stellst dir die Frage: Warum wird mein Kind gemobbt?

Als erstes sei gesagt, dein Kind selbst kann GAR NICHTS dafür und wird diese Lage auch NIEMALS ALLEIN auflösen können. Dein Kind trägt keine Schuld und hat nichts falsch gemacht. Jede:r von uns, auch wir Erwachsenen, können in eine solche Lage geraten (zum Beispiel am Arbeitsplatz).

Dein Kind möchte nicht erzählen, wer die Mobber:innen sind

Das ist nur verständlich! Dein Kind fühlt sich bedroht, machtlos und schämt sich. Den Eltern, Lehrer:innen oder Freund:innen von dem Problem zu erzählen, ist für viele Kinder keine Option, da sie Angst vor der Reaktion der anderen Kinder haben.
Du solltest diesen Sachverhalt zunächst akzeptieren und Verständnis zeigen. Es ist in erster Linie von großer Bedeutung, deinem Kind zuzuhören, es zu trösten und ihm das Gefühl zu geben, dass es mit der Situation nicht allein ist. Dein Kind kann dir vertrauen – das solltest du ihm zeigen und deutlich machen, dass ihr gemeinsam eine Lösung finden werdet.

Was kannst du als Mutter oder Vater also tun?

  • Höre deinem Kind aufmerksam zu und unterbreche es bei seinen Schilderungen nicht.
  • Bewahre Ruhe und zeige deinem Kind, dass du da bist und ihm hilfst.
  • Wichtige Helfer:innen sind die Lehrer:innen oder die Schulsozialarbeiter:innen. Suche den Kontakt zu ihnen und schildere, wie es deinem Kind geht. Du kannst sie darum bitten, das Geschehen in der Klasse oder auf dem Pausenhof genauer zu beobachten und dennoch diskret zu bleiben.
  • Viele Lehrer:innen oder Schulsozialarbeiter:innen kennen das Problem von Mobbing in der Schule und kennen auch Wege, um das zu beenden.
  • Es gibt Schulen, die behaupten „Bei uns gibt es kein Mobbing“. Vertraue immer den Aussagen deines Kindes! In diesem Fall solltest du dich an eine Fachorganisation in deiner Stadt wenden. (Du kannst auch bei FAIR.STÄRKEN e.V. anrufen.)
  • Das Mobbingthema muss in der Schule gelöst werden. Du kannst deinem Kind aber auch ein wenig helfen, indem du es unterstützt, Erfolgserlebnisse zu bekommen: z. B. in einem Sportverein oder einem anderen Gruppenerlebnis

Du bist ratlos und weißt wirklich nicht mehr weiter?

Ruf uns an: 0221/588326-0

 

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KINDERRECHTE MIT LEBEN FÜLLEN


Grafik einer Weltkugel mit Figuren von Kindern die Drachen steigen lassen und der Aufschrift

Kinderrechte mit Leben füllen

KINDERRECHTE MIT LEBEN FÜLLEN

Kinderrechte? Da bin ich dafür! Wer würde das nicht sagen? Aber – Hand aufs Herz – wie viele von den 54 Kinderrechten kannst du tatsächlich benennen? Und wie werden diese in der Schule, im Stadtviertel oder auch zu Hause mit Leben gefüllt?

Kinder haben Rechte

Kinder zu befragen, sie zu informieren und mitentscheiden zu lassen: Das stellt viele Erwachsene vor eine Herausforderung. Sei es, weil der Alltag Schnelligkeit verlangt und keine großen Diskussionen zuzulassen scheint, sei es, weil Lehrkräfte schon so viele Vorgaben haben, dass kein Freiraum, geschweige denn noch Zeit für ausführliche Beteiligungsprozesse mit den Kindern bleiben. Sei es, weil die Erfahrungen fehlen, um die Interessen der Kinder in die (Stadt-) Politik systematisch einzubeziehen. Sei es, weil die Erwachsenen von heute selbst als Kinder gehört haben, was sie alles noch nicht verstehen oder entscheiden könnten. Alles verständlich – einerseits.

Und dennoch: Kinder haben verbindliche Rechte! Gerade weil sie fremdbestimmt sind, in besonderen Abhängigkeitsverhältnissen leben und besonderen Schutzes bedürfen, müssen Erwachsene ihre Rechte ernst nehmen.

Am 20. November feiern wir den Internationalen Tag der Kinderrechte

Wir möchten den internationalen Tag der Kinderrechte zum Anlass nehmen, um uns selbst als Verein sowie Euch die Frage stellen: Tun wir genug, um zuzuhören, um innezuhalten und – neben all den äußeren Zwängen, den eigenen Bedürfnissen und Pflichten – das Interesse des Kindes in den Fokus zu rücken? Beobachten wir, ob und wann es dem Kind gut geht, nehmen wir Rückmeldungen als Kritik auf, nehmen wir sie ernst und versuchen wir gemeinsam mit den Kindern Lösungen zu finden?

Wir empfehlen: Komm mit (deinen) Kindern ins Gespräch!
Gleichzeitig möchten wir dazu aufrufen, sich aktiv mit den einzelnen Rechten, der eigenen Haltung und dem alltäglichen Handeln auseinander zu setzen.
Denn: Kinder haben Rechte und es liegt auch an uns Erwachsenen, für ihre Verwirklichung einzustehen!

Die 10 wichtigsten Kinderrechte:

  • Kinderrechte Bildung
  • Gleichheit
  • Gesundheit
  • Spiel und Freizeit
  • Elterliche Fürsorge
  • Gewaltfreie Erziehung
  • Schutz im Krieg und auf der Flucht
  • Freie Meinungsäußerung und Beteiligung
  • Besondere Fürsorge und Förderung bei Behinderung
  • Schutz vor wirtschaftlicher und sexueller Ausbeutung

Du möchtest mehr erfahren?

  • Auf der Seite kinderrechte.de des Deutschen Kinderhilfswerks findet Ihr mehr Infos zu den Kinderrechten, ihrer Umsetzung sowie jede Menge Praxistipps und Methoden aus der Kinderrechtebildung.
  • Die Kinder-Internetseite kindersache.de richtet sich direkt an Kinder und bietet Kinderrechte in leichter Sprache sowie einen geschützten Raum, in dem sie sich informieren und ausprobieren können.
  • Kinderrechte für die Ohren – Hört doch mal in den Podcast familienpolitisch, zum Beispiel zum Thema “Kinderrechte ins Grundgesetz” rein.

Diesen Beitrag schrieb Laura Sahm, Kinderrechtsbeauftragte bei FAIR.STÄRKEN e.V.

 

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Gemeinsam aufblühen - #BeetestattBeton

GEMEINSAM AUFBLÜHEN – #BEETESTATTBETON

Summende Bienen, farbenfrohe Blumenwiesen und der Geruch nach Gras und Erde: Das sind Sinneswahrnehmungen, die Du wahrscheinlich nicht direkt mit einer Großstadt in Verbindung bringst. Im Gegenteil, die Realität sieht meistens anders aus: Beton statt Beete, Grau statt Grün und Hupkonzerte statt Hummelbrummen. Kindern und Jugendlichen fehlen in der Stadt häufig wichtige Berührungspunkte mit dem Thema Natur- und Umweltschutz. Das wollen wir mit unserem Lern- und Erlebnisgarten ändern. Wir möchten: #BeeteStattBeton!!

Eine grüne Oase mitten in der Stadt

Gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen aus benachteiligten Lebenslagen wollen wir eine grüne Oase mitten in der Kölner Innenstadt schaffen. Eine Terrasse von über 30qm steht uns hierbei zur Verfügung. Eine Vielzahl an Pflanzen und Kräutern sollen für Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten neuen Lebensraum bieten. Gleichzeitig soll die begrünte Terrasse, ausgestattet mit Hochbeeten, Wurmkisten, Insektenhotels und vielem mehr, den Teilnehmenden die Themen Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Naturkunde näherbringen. Die Kinder und Jugendlichen können abschalten, lernen Verantwortung zu übernehmen und kritisch zu denken. Sie werden in ihren praktischen Fähigkeiten gefördert und entwickeln ein Bewusstsein für Natur- und Umweltschutz.

Nachhaltigkeit erlernen und erleben

Betreut wird unsere Naturgruppe von zwei erfahrenen pädagogischen Mitarbeiter:innen, mit einer Zusatzausbildung im Bereich Erlebnispädagogik und Bildung für nachhaltige Entwicklung. Wir brennen für das Thema Nachhaltigkeit und können es kaum erwarten, es an die Kinder und Jugendlichen weiterzugeben!

Um unser Projekt Realität werden zu lassen, benötigen wir sowohl Baumaterial als auch Erde, Pflanzen, Bewässerung und Co.
Du kannst uns dabei unterstützen, der Natur und den Kindern die Möglichkeit zu geben, aufzublühen und ein grüneres Köln zu gestalten!

 

Falls Sie nähere Informationen wünschen, kontaktieren Sie uns gerne.

FAIR.STÄRKEN e.V.
Hohenstaufenring 63
50674 Köln
Tel: 0221-588326-0
Mail: info@fairstaerken.de