Mit Knete das deutsche Alphabet lernen

Hände und Buchstaben – Mit Ursula Deutsch lernen

HÄNDE UND BUCHSTABEN – MIT URSULA DEUTSCH LERNEN

Ich möchte euch heute von meiner ersten Eltern-Kind Gruppe berichten. Die Gruppe fand in einem leerstehenden Hotel statt, das zu einer Einrichtung für geflüchtete Menschen umfunktioniert wurde – Menschen aus den verschiedensten Herkunftsländern.

Wieder Freude und Miteinander erleben

Auf den ersten Blick wirkte die Einrichtung nicht gerade sehr einladend. Direkt kamen mir erste Gedanken in den Sinn, wie aus diesem Ort, ein Ort der Freude und des Miteinanders werden könnte. Schon bald betraten die ersten Mütter gemeinsam mit ihren Kindern den Raum – neugierige Augen und leicht geschmähtes Lächeln. Durch ihre langjährige Fluchterfahrung waren sie es gewohnt, sich auf fremde Hilfe verlassen zu müssen. Viele von ihnen mussten fliehen, weil ihre Häuser oder Geschäfte in ihrer Heimat bombardiert worden waren.

Mit Knete Deutsch erlernen

Meine Kollegin und ich hatten uns für den ersten Tag überlegt, mit selbstgemachter Knete zu arbeiten. Sprache ist ja, wie wir alle wissen, ein wichtiges Mittel zur Kommunikation. Mit der Knete wollten wir daher versuchen, den Familien auf spielerische Art und Weise das Alphabet näherzubringen. Und genau da liegt auch schon die erste Herausforderung in unserer Arbeit. Nicht alle Erwachsenen aus den Unterkünften beherrschen unsere Sprache. Daher ist das Erlernen der deutschen Sprache ein wichtiger Schritt zur Integration.

Gemeinsam werden Buchstaben geformt

Wir verteilten die Knete und und einige Kärtchen mit Buchstaben unseres Alphabets auf dem Tisch. Die Kinder fingen an mit der Knete zu arbeiten, sie in ihren Händen zu spüren und sie zu formen. Schon bald wurden erste Figuren zum Leben erweckt. Einige Mütter wirkten zuerst noch schüchtern, und es schien so, als wäre diese für uns bekannte Aktivität befremdlich für sie. Andere Mütter, die in ihren Herkunftsländern bereits den Umgang mit „Bildung und Lernen“ erlebt hatten, begannen sofort gemeinsam mit ihren Kindern die Buchtstaben des Alphabets zu formen.

Es war eine Freude mit „Händen und Buchstaben“ die Arbeit mit den Familien zu beginnen, die noch lange andauernd sollte…

Text: Ursula de Miranda Fleming

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