Kind blättert in Bilderbuch

Buchtipp: Machtgeschichten und die Beziehung zwischen Erwachsenen und Kindern

Buchtipp: Machtgeschichten von Anne Sophie Winkelmann

Kennst du das? Du wirst deinem Kind gegenüber laut, drohst mit Konsequenzen oder es kommt zu Ärger und Geschrei, weil das Kind nicht versteht, warum es sich schnell anziehen, aufräumen oder vom Baum runterkommen soll? Du fragst dich „Was könnte ich anders machen? Warum passiert mir das?“, dann kann dir dieses Buch helfen:

„Machtgeschichten“ unterstützt dich dabei, mit Kindern über Situationen zu sprechen, in denen es knallt. Es zeigt dir, wie es gelingen kann, als erwachsene Person auch in herausfordernden Situationen ruhig zu bleiben, zuzuhören und sich zu erklären. Es hilft oftmals schon, von den eigenen Erwartungen loszulassen und mit Vertrauen und Wertschätzung zu reagieren.

Das Buch von Anne Sophie Winkelmann können wir allen empfehlen, die sich damit auseinandersetzen möchten, wie Kinder und Erwachsene gut zusammenleben, in welchen Momenten Erwachsene Kinder manchmal nicht hören, nicht ernst nehmen oder verletzen und was sie stattdessen tun könnten.

Ob für pädagogische Fachkräfte, nahe Bezugspersonen oder Familie: „Machtgeschichten“ hält wertvolle Gesprächsanlässe bereit und unterstützt dabei, das eigene Handeln an Kinderrechten auszurichten. Denn: Kinder haben das Recht auf eine gewaltfreie Erziehung und Selbstbestimmung (Art. 19 und Art. 12 UN-Kinderrechtskonvention)!

Zwei Bücher in einem:

Einerseits ist es ein Buch für Erwachsene, um das eigene Handeln zu reflektieren, Ideen und Denkanstöße zu erhalten. Andererseits ist es ein Geschichten-Buch zum Vorlesen und Besprechen mit Kindern. Besonders eignet es sich für das Gespräch mit Kindern im Kita- oder Grundschulalter.

Titelbild des Buches: Drei Kinder klettern auf einem Baum mit rosa Blüten und blauem Himmel im Hintergrund. Eine erwachsene Person steht im unteren Teil des Bildes, blickt nach oben und streckt die Hände nach den Kindern aus. Der Buchtitel „Machtgeschichten“ ist in Schreibschrift in schwarzer Farbe über das Bild gedruckt. Darunter steht der Untertitel „Ein Buch für Kinder über das Leben mit Erwachsenen“ sowie „mit Bildern von Gaelle Lalonde“. Darüber steht die Autorin Anne Sophie Winkelmann. Am unteren Rand erscheint ein Strichcode, das Logo des Deutschen Roten Kreuzes und des Edition Claus Verlags.   Titelbild des Buches: Der Buchtitel „Machtgeschichten“ erscheint in fetten Großbuchstaben vor türkisem Hintergrund. Darunter steht der Untertitel „Ein Fortbildungsbuch zu Adultismus für Kita, Grundschule und Familie“ sowie die Autorin Anne Sophie Winkelmann. Am unteren Rand erscheint ein Strichcode, das Logo des Deutschen Roten Kreuzes und des Edition Claus Verlags.

„Ein Buch für Kinder über das Leben mit Erwachsenen“

In den 6 Geschichten geht es um alltägliche Situationen zwischen Kindern und Erwachsenen, die für beide Seiten herausfordernd und manches Mal verletzend sein können. Sie handeln vom Anziehen, vom Klettern, von Eile und Ungeduld der Erwachsenen, von unterschiedlichen Bedürfnissen oder auch von Streit und Strafen. Ganz beiläufig werden Themen, wie Geschlechterrollenbilder, vielfältige Wohnformen und Familien angesprochen.

Die integrierten Reflexionsfragen helfen dabei, mit Kindern darüber zu sprechen, wie sich die Kinder in den Geschichten fühlen könnten und ob sie selbst ähnliche Situationen, Gefühle oder gewaltvolles Verhalten der Erwachsenen kennen.

 

Es geht dabei auc Abgebildet sind Reflexionsfragen in weißer Schrift auf türkisem Untergrund: Habit ihr schon einmal erlebt dass euch eine erwachsene Person wehgetan hat? Oder dass ihr Angst hattet vor ihr oder ihm? Seid ihr auch manchmal wütend, wenn ihr etwas tun müsst und eigentlich nciht möchtet? Wie könnte die Geschichte ganz anders sein? Welche andere Lösung kann es geben, wenn Kinder nicht aufräumen möchten? Wie wäre es, wenn Mio heute gar nicht aufräumt?h um Lösungen: Die Geschichten sind eine Einladung, darüber nachzudenken, wie sich die Erwachsenen vertrauensvoll und wertschätzend verhalten könnten. Sie haben immer zwei alternative Enden. Weitere Varianten können die Kinder selbst erdenken. So gehen Erwachsene und Kinder gemeinsam auf Lösungssuche!

Zentral für den Lernprozess sind die Fragen an die erwachsenen Personen am Ende jeder Geschichte: Was hält mich manchmal davon ab, Kindern gegenüber so zu handeln, wie ich es eigentlich für richtig halte? Was erwarte ich von Kindern? Welche Auswirkungen hat das auf das Kind und unsere Beziehung? Wie kann ich zu einem anderen Weg finden?

„Ein Fortbildungsbuch zu Adultismus für Kita, Grundschule und Familie“

Die Buch-Seite für Erwachsene bietet Hintergrundtexte, Input zu machtvollem Verhalten und Strukturen sowie Denkanstöße zur Reflexion des eigenen Handelns. Es liefert wertvolle Anstöße…

… zur Selbstreflexion:

„Darf ich als erwachsene Person über Kinder bestimmen? Erwarte ich, dass sie meine Entscheidungen akzeptieren? Welche Botschaft erhalten Kinder, wenn sie nicht gefragt und einbezogen werden?“

…ebenso wie zur Auseinandersetzung im Team:

„Welche alltäglichen Entscheidungen will ich mehr und mehr mit den Kindern gemeinsam treffen? Welche Alternativen zum Thema Aufräumen und Rausgehen fallen uns ein?“

„Machtgeschichten“ stellt Selbstverständlichkeiten auf den Kopf und lässt die Lesenden Wege finden, um Kinder ernster zu nehmen und als selbstbestimmte Menschen zu achten. Ein machtkritisches und diskriminierungssensibles Buch, das wir sehr empfehlen können.
Viel Spaß beim Lesen und Lernen!

 

Machtgeschichten. Ein Buch für Kinder über das Leben mit Erwachsenen
Herausgeber: Deutsches Rotes Kreuz
Autorin: Anne Sophie Winkelmann
Verlag: edition claus
Taschenbuch: 204 Seiten
ISBN: 978-3981888355

Bild: ©Edition Claus Verlag

 

Ein Beitrag von Laura Sahm (ehem. Referentin Kinderrechte und Trainerin Soziales Lernen bei FAIR.STÄRKEN e.V.)

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