Besuch beim Sozialtraining der "Coolen Pänz"
BESUCH BEIM SOZIALTRAINING DER „COOLEN PÄNZ“
Samstagvormittag in der Turnhalle einer Grundschule. Ausgelassen rennen, springen, toben die 8 bis 12-Jährigen umher. Ralf, einer der Trainer, erklärt: „Wir lassen die Kinder sich erstmal etwas abreagieren. Außerdem kann man so beobachten, wie sie gerade drauf sind. Ob sich zum Beispiel jemand alle Bälle nimmt oder ein wenig aggressiv ist …“ Dann finden sich alle in einem Kreis zusammen – zum Begrüßungsritual. Zunächst wird allerdings demokratisch entschieden, ob ich als Gast dabeibleiben darf. Ich erzähle den 10 Kindern und zwei Trainer:innen in der Runde, was ich eigentlich mache. Ich sage, dass ich für FAIR.STÄRKEN arbeite und mit Menschen spreche, damit sie uns Geld für unsere Arbeit und solche tollen Trainings geben. Damit ich das auch gut machen kann, möchte ich es selbst einmal erleben und sehen, was hier passiert. Ich darf bleiben.
„Mir geht es gut, weil ich hier sein kann.“
Aline, die zweite Trainerin, holt Frau Jansen dazu. Frau Jansen ist ein kleines weißes Schaf, das als „Redestock“ von einem zum anderen durch den Kreis gereicht wird. Jedes Kind, das Frau Jansen in der Hand hält, darf sprechen und erzählen, wie es ihm heute geht. „Mir geht es gut, weil ich hier sein darf.“, ist ein häufiger Satz. Tatsächlich scheinen die Kinder dieses samstägliche Beisammensein zu genießen. „Ich bin traurig, weil mein McDonalds-Glas kaputtgegangen ist, das war von 2017.“ Und weiter erzählen die Kinder in die Runde, was sie in der Woche beschäftigt hat. Dabei wird darauf geachtet, dass alle ausreden können und niemand unterbrochen wird. Auch Fragen werden interessiert gestellt.
Nun wird es wieder aktiv. Ein Spiel wird erklärt und Mannschaften gebildet. Ausgelassen und voller Enthusiasmus rennen die Kinder in alle Richtungen, sammeln die Hütchen von der gegnerischen Seite ein und schaffen es mehr oder weniger erfolgreich, sie auf die eigene Seite zu bringen. Dabei wird Fairness großgeschrieben. Das Spiel ist vorbei, alle lassen sich völlig kaputt fallen und relaxen.
Zwischen Austoben und Aussprechen
Es kommt zum entspannten Teil: Aline versammelt die Kinder wieder im Kreis. Auf dem Rücken liegend sollen sie zur Ruhe kommen. Meditation ist angesagt. „Stellt euch vor, ihr liegt am Strand.“ Leises Wellenrauschen ertönt aus ihrem Handy, um die Vorstellung perfekt zu machen. „Und nun stellt euch vor, ihr habt einen Ballon, in den ihr alle eure Sorgen hineinpacken könnt. Packt alles hinein, was euch belastet.“ erzählt sie weiter. „Meiner ist schon voll, da geht nichts mehr rein.“ Hört man eine leise Stimme aus dem Kreis.“ Ich muss etwas schlucken und habe einen Kloß im Hals. „Ich habe einen Heißluftballon, da passt ne Menge rein.“ Ertönt es von der anderen Seite des Kreises. Lachen. „Was hast du denn in deinen Ballon gepackt, will Aline von einem der Mädchen wissen. „Gestern gab es einen Streit zu Hause, den fand ich nicht schön, und der ist jetzt in meinem Ballon.“
Ein zweites Spiel wird vorbereitet, die Regeln erklärt. Wieder schallt Kinderlachen und Gekreische durch die Halle. Bunte Bälle sausen mir um die Ohren. Fix und fertig, aber glücklich sitzen die Kinder im Abschlusskreis wieder zusammen und sollen erzählen, was ihnen heute gefallen hat und was nicht so. „Ist das Training denn schon wieder vorbei?“, hört man einen der Jungen, der noch völlig aus der Puste ist, rufen. Die Zeit geht schnell rum, wenn man Spaß hat und sich austoben und einfach mal alles vergessen kann.
Die „Coolen Pänz“ vergessen Niemanden
Ich hatte zwei Tüten Kekse mitgebracht, als kleinen Einstand. Ich reiche sie links und rechts von mir in die Runde. Jedes Kind darf sich jeweils einen Keks herausnehmen. Alle greifen vorsichtig in die Tüten. „Da ist aber noch jemand, der noch keinen Keks bekommen hat.“ ruft ein aufmerksamer kleiner Beobachter in die Runde … Dankbar und gerührt darf auch ich mir meinen Anteil aus der knisternden Verpackung nehmen. Hier wird tatsächlich niemand vergessen.
Informationen zu den Sozialtrainings
Die „Coolen Pänz“ sind ein Projekt von FAIR.STÄRKEN, das zu den Sozialkompetenztrainings des Vereins gehört. Diese Trainingsangebote werden von je zwei speziell geschulten pädagogischen Fachkräften in Turnhallen von Schulen durchgeführt und finden jeweils einmal pro Woche für zwei Stunden, oftmals über mehrere Jahre, statt. Diese Regelmäßigkeit schafft bei den Kindern Sicherheit und baut Vertrauen in die Trainer:innen und das Projekt auf – die Kinder können sich hier auf etwas und Jemanden verlassen. Beim Training selbst stehen die Förderung von Selbstwirksamkeit, Selbstvertrauen und Selbstsicherheit sowie die Verbesserung der Kompetenzen zur Selbsteinschätzung und Selbstreflexion im Vordergrund. Die Kinder verbessern ihre Kommunikationsfähigkeit, lernen Team- und Kooperationsbereitschaft. Durch die Spiele und die Gesprächsrunden wird das Wir-Gefühl durch gemeinsame Gruppenerlebnisse gestärkt. Das Einüben von neuen Verhaltensstrategien fällt den Kindern und Jugendlichen innerhalb ihrer vertrauten Gruppe leichter.
Fotos/Text: Claudia Heinrich (Neu im Team von FAIR.STÄRKEN)
Suheyel Najar im Interview mit FAIR.STÄRKEN
SUHEYEL NAJAR IM INTERVIEW MIT FAIR.STÄRKEN
Suheyel Najar Ist in Deutschland geboren und in Köln-Ostheim aufgewachsen, seine Eltern kommen aus Tunesien. Aber alle nennen ihn nur „Su“. Er ist einer von vielen Jugendlichen, die bei FAIR.STÄRKEN über mehrere Jahre an Sozialtrainings teilgenommen haben. Mittlerweile ist der 26-jährige erfolgreicher Fußballspieler bei Fortuna Köln, hat eine eigene Familie und ist glücklich. Wir trafen ihn zu einem Interview und wollten wissen, was ihm das Training bei uns gebracht hat, und an was er sich gern zurückerinnert.
Sachen, die man auf der Straße nicht lernt
„Andy (einer der Trainer) ist mir besonders in Erinnerung geblieben, weil er der ausschlaggebende Punkt war, warum wir teilgenommen haben. In Brennpunkten sind ja viele Gruppen unterwegs, viele bieten ausschließlich Fußball an. Und er hat es praktisch möglich gemacht, dass wir eine Halle hatten, wo wir uns mittwochs 16 Uhr getroffen haben. Und da haben wir nicht nur Fußball gespielt, sondern auch andere Spiele, die andere Attribute gefördert haben, wie Kommunikation, wie Empathie, wie Selbstverständnis, Selbstbewusstsein, Selbstbeteiligung. Das sind alles Sachen, die es auf der Straße, im normalen Umgang so nicht gibt, nichts, was man dort lernt. Von daher hat er uns so einen Rahmen geschaffen.“ Er lächelt. „Ich erinner mich an Andy, weil er das in die Hand genommen und die Truppe beisammengehalten hat. Das war sehr schön, weil es auch regelmäßig stattgefunden hat.“
PowerKids – Sozialtraining mit qualifizierten Trainer:innen
Mit 12 kam Suheyel in die Gruppe PowerKids zusammen mit einigen seiner Cousins. „Man ist da so automatisch reingerutscht. Ich war jetzt in keinem Loch oder so. Man war halt beschäftigt, und die Eltern wussten, man ist da gut aufgehoben. Da sind ausgebildete Trainer, die sich um die Kinder kümmern.“
Was war denn das Besondere an dem Training bei FAIR.STÄRKEN: „dass man eine Halle hatte für sich und Mitbestimmungsrecht. Wir hatten einen gewissen Freiraum, wo wir mitentscheiden durften, was wir heute machen.“ Allerdings wurde darauf geachtet, dass nicht nur Fußball gespielt wurde. „Fußball war die Kirsche auf der Sahnetorte“ lacht der sympathische junge Mann. „Wenn wir uns gut benommen haben, wenn alles geklappt hat, dann durften wir am Ende 10-15 Minuten Fußball spielen.“
Zu den verschiedenen Aktivitäten gehört auch ein Stuhlkreis, wo die Jugendlichen über verschiedene Themen reden können, auch Selbstreflexion. „Normalerweise spielten wir Fußball und gingen dann nach Hause und dachten nicht groß über das Leben nach. Unser Trainer hat es geschafft, uns aus dem Alltag rauszuziehen und gesagt, es gibt neben dem Fußball oder der Schule auch noch andere Dinge, über die man sich Gedanken machen sollte: Wofür interessier ich mich? Wofür stehe ich? … Fand ich cool.“
Gruppenaktivitäten als Ersatz zum Abhängen
Und, hat ihm das Training mit FAIR.STÄRKEN in seinem Leben weitergeholfen: „Auf jeden Fall!“ berichtet er stolz, „Es kommt darauf an, in welchem Viertel du aufwächst. In Brennpunkten zum Beispiel ist es oft so, dass man Kriminalität vor den Augen hat, dass man die Dinge sieht, die man eigentlich als Kind nicht sehen sollte. Dass man das alles mitbekommt“ Su wird ernst. „Und wenn man davon weggehalten wird, zum Beispiel durch solche Gruppenaktivitäten, ist das schon sehr wichtig. Es ist ein wichtiger Ersatz.“ Einige seiner Freunde haben trotz aller Umstände einen guten Schulabschluss gemacht und einen guten Job gefunden und andere wiederum gehen von Knast zu Knast.
Projekte sind wichtig und halten von falschem Einfluss ab
„Es kommt darauf an, mit wem du zusammen bist, und was die Eltern dann auch zulassen … Meine waren sehr streng.“ Rückblickend sieht er, dass es ihm geholfen hat, auch wenn er es damals natürlich nicht so cool fand. Gerade auch bei einem starken Gruppenzwang und dem Wunsch, dazuzugehören, kann es schnell in die falsche Richtung gehen, weshalb es wichtig ist, „dass es Projekte, wie bei FAIR.STÄRKEN gibt.“
Mittlerweile ist Suheyel erfolgreicher Fußballspieler. Er hat es geschafft, aus eigener Kraft, seinen Lebensweg zu bestimmen. Heute ist er dankbar, dass alles gut läuft und bleibt dabei bescheiden und bodenständig. „Ich bin verheiratet, hab eine Wohnung, ein Dach übern Kopf, warmes Wasser, warmes Bett … was vielleicht die Menschen auf anderen Kontinenten nicht haben.“ Natürlich ist er auch dankbar für das gottgegebene Talent als Fußballer.
„Haltet euch an Menschen, die euch weiterbringen!“
Doch, was kann er anderen Kinder und Jugendlichen mit auf den Weg geben. „Es ist wichtig, dass man sich an Prinzipien hält und an Menschen, die dich weiterbringen im Leben. Und sich nicht irgendwo dranhängen, nur um cool zu sein. Man muss sich schon die richtigen Freunde aussuchen. Dass diejenigen, die in der Klasse am lautesten sind, nur cool sein wollen, und dass man nicht auf den Zug aufspringen soll. Ich kanns euch jetzt sagen, ich bin 26. Das ist nicht cool. Wenn man auf der Straße etwas mitmacht, nur um dazuzugehören, obwohl man weiß, dass es falsch ist.“ Und er ergänzt: „Diese Leute sollten mit dir abhängen wollen und nicht andersrum!“
Suheyels Tipps:
- „Nicht auf einer Welle mitreiten und irgendwelchen ‚Alphatieren‘ hinterherlaufen, nur um dazuzugehören. Man soll seine eigenen Prinzipien haben und denen treu bleiben. Ein Appell an die Eltern: die Kinder nicht alles machen lassen, worauf sie Bock haben.“
- „In der Schule anstrengen! Schule ist sehr wichtig und der Grundstein für Studium und Ausbildung. Wenn man das verschläft, hat man einfach weniger Chancen. Wenn du Gas gibst in der Schule oder auch im Studium hast du später deine Ruhe. Und du musst keine Jobs machen, wozu du keine Lust hast. Wenn man sich anstrengt, stehen einem alle Wege offen.“
Allein vom Fußball kann Suheyle noch nicht leben. Er arbeitet beim JobCenter in Köln. So kennt er sich auch aus, was verschiedene Berufe und Gehälter angeht. Er lobt die Menschen, die in der „Sozialen Schiene unterwegs“ sind. „Ich glaube nicht, dass Andy damals so viel verdient hat, Ich meine, der hat das mit Herz gemacht, er wollte den Kindern was mitgeben.“
Mit Sicherheit. Wie Andy damals, sind unsere Trainer:innen auch heute mit Herzblut bei der Sache. Sie wissen, wie viel Einfluss sie auf die Zukunft der Kinder und Jugendlichen haben. Mit Leidenschaft und pädagogischem Geschick stellen sie die Weichen für ein glückliches und selbstbestimmtes Leben. „Man merkt auch bei allen, die an diesen Projekten teilgenommen haben, die haben immer irgendwas erreicht, die haben auf jeden Fall was mitgenommen. Wenn du 4-5 Jahre in einer Gruppe bist, dann merkst du bei deinem Nebenmann auch schneller, wenn der irgendwas hat. Wenn man nicht angebunden ist und für sich selbst oder mit irgendwelchen Freunden in den Tag hineinlebt, dann kann man sehr schnell abrutschen, so dass man kriminell wird.“
Wir freuen uns, dass Suheyel sein Leben gemeistert hat, und sind auch ein wenig stolz, möglicherweise als Verein ein kleines Bisschen dazu beigetragen zu haben. Wir wünschen ihm und seiner Familie eine schöne Zukunft. Vielleicht demnächst ja als Fußballspieler in der Deutschen Nationalmannschaft.
Interview: Maike Merrem; Text: Claudia Heinrich
Das ganze Interview findet ihr auf unserem YouTube-Kanal
Update: Das Interview mit Suheyel Najar fand im März 2022 statt. Mittlerweise ist der Kicker 27 und als Stürmer beim SV Wehen Wiesbaden unter Vertrag.
Kinderrechte mit Leben füllen
KINDERRECHTE MIT LEBEN FÜLLEN
Kinderrechte? Da bin ich dafür! Wer würde das nicht sagen? Aber – Hand aufs Herz – wie viele von den 54 Kinderrechten kannst du tatsächlich benennen? Und wie werden diese in der Schule, im Stadtviertel oder auch zu Hause mit Leben gefüllt?
Kinder haben Rechte
Kinder zu befragen, sie zu informieren und mitentscheiden zu lassen: Das stellt viele Erwachsene vor eine Herausforderung. Sei es, weil der Alltag Schnelligkeit verlangt und keine großen Diskussionen zuzulassen scheint, sei es, weil Lehrkräfte schon so viele Vorgaben haben, dass kein Freiraum, geschweige denn noch Zeit für ausführliche Beteiligungsprozesse mit den Kindern bleiben. Sei es, weil die Erfahrungen fehlen, um die Interessen der Kinder in die (Stadt-) Politik systematisch einzubeziehen. Sei es, weil die Erwachsenen von heute selbst als Kinder gehört haben, was sie alles noch nicht verstehen oder entscheiden könnten. Alles verständlich – einerseits.
Und dennoch: Kinder haben verbindliche Rechte! Gerade weil sie fremdbestimmt sind, in besonderen Abhängigkeitsverhältnissen leben und besonderen Schutzes bedürfen, müssen Erwachsene ihre Rechte ernst nehmen.
Am 20. November feiern wir den Internationalen Tag der Kinderrechte
Wir möchten den internationalen Tag der Kinderrechte zum Anlass nehmen, um uns selbst als Verein sowie Euch die Frage stellen: Tun wir genug, um zuzuhören, um innezuhalten und – neben all den äußeren Zwängen, den eigenen Bedürfnissen und Pflichten – das Interesse des Kindes in den Fokus zu rücken? Beobachten wir, ob und wann es dem Kind gut geht, nehmen wir Rückmeldungen als Kritik auf, nehmen wir sie ernst und versuchen wir gemeinsam mit den Kindern Lösungen zu finden?
Wir empfehlen: Komm mit (deinen) Kindern ins Gespräch!
Gleichzeitig möchten wir dazu aufrufen, sich aktiv mit den einzelnen Rechten, der eigenen Haltung und dem alltäglichen Handeln auseinander zu setzen.
Denn: Kinder haben Rechte und es liegt auch an uns Erwachsenen, für ihre Verwirklichung einzustehen!
Die 10 wichtigsten Kinderrechte:
- Bildung
- Gleichheit
- Gesundheit
- Spiel und Freizeit
- Elterliche Fürsorge
- Gewaltfreie Erziehung
- Schutz im Krieg und auf der Flucht
- Freie Meinungsäußerung und Beteiligung
- Besondere Fürsorge und Förderung bei Behinderung
- Schutz vor wirtschaftlicher und sexueller Ausbeutung
Du möchtest mehr erfahren?
- Auf der Seite kinderrechte.de des Deutschen Kinderhilfswerks findet Ihr mehr Infos zu den Kinderrechten, ihrer Umsetzung sowie jede Menge Praxistipps und Methoden aus der Kinderrechtebildung.
- Die Kinder-Internetseite kindersache.de richtet sich direkt an Kinder und bietet Kinderrechte in leichter Sprache sowie einen geschützten Raum, in dem sie sich informieren und ausprobieren können.
- Kinderrechte für die Ohren – Hört doch mal in den Podcast familienpolitisch, zum Beispiel zum Thema “Kinderrechte ins Grundgesetz” rein.
Diesen Beitrag schrieb Laura Sahm, Kinderrechtsbeauftragte bei FAIR.STÄRKEN e.V.
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FAIR.STÄRKEN e.V. begleitet eine Kölner Flüchtlingsfamilie
FAIR.STÄRKEN BEI EINER KÖLNER FLÜCHTLINGSFAMILIE
Sie sind vor dem Krieg in ihrem Heimatland Syrien geflohen und mit der ganzen Familie den langen Weg nach Deutschland gekommen. So auch das 8-jährige Mädchen mit ihren Eltern und ihren kleinen Brüdern. Obwohl viele Familien oftmals von einer Notunterkunft in die nächste ziehen mussten, sind die Kinder gut integriert. Der Verein FAIR.STÄRKEN durfte die 8-Jährige und ihre Familie ein Stück weit begleiten.
Mittlerweile spricht die Grundschülerin sehr gut deutsch. Sie liebt es zu lernen und ihre Hausaufgaben zu machen. Nach der Schule freute sie sich immer sehr auf die Nachmittagsgruppe von FAIR.STÄRKEN in ihrer Unterkunft von 17-19 Uhr. „Nach der Schule habe ich schnell meine Hausaufgaben gemacht und bin gerannt, um mitmachen zu können,“ erzählte sie uns. Ihr Tag war lang. Sie musste um 6 Uhr aufstehen, um den 18 km langen Weg zu ihrer alten Schule zurückzulegen. Denn sie zog, wie viele andere geflüchtete Familien auch, innerhalb eines Jahres von der Unterkunft Am Hardtgenbuscher Kirchweg in die Unterkunft Am Butzweilerhof. Dort traf sie die ihr bekannten und vertrauten Pädagog:innen wieder. Das war eine freudige Überraschung für viele Kinder mit Freudentränen in den Augen. Mit den Gruppenleiter:innen bastelte und malte sie sehr gerne oder löste schwierige Puzzle in Teamarbeit mit anderen Kindern. Seit einigen Monaten wohnt die Familie endlich in einer eigenen Wohnung. Wir hoffen sie durch weitere Integrationsprogramme weiter betreuen und begleiten zu dürfen…
Falls Sie nähere Informationen wünschen, kontaktieren Sie uns gerne.
FAIR.STÄRKEN e.V.
Hohenstaufenring 63
50674 Köln