„Rein ins Abenteuer" – Ferienfreizeit in unserem Tipi-Dorf
„Rein ins Abenteuer“ – Ferienfreizeit in unserem Tipi-Dorf
Sommerzeit heißt Reisezeit: Auf unsere Kinder aus den Gruppentrainings warten auch in diesem ein paar erlebnisreiche Tage bei den von FAIR.STÄRKEN organisierten Ferienfreizeiten: z. B. in unserem Tipi-Dorf in der Eifel. Dieses baut das FAIR.STÄRKEN-Team in jedem Frühjahr für die kommende Saison mit vereinten Kräften und viel Engagement immer wieder nach der Winterruhe auf (siehe unseren Blog-Beitrag).
Sechs weiße Tipi-Zelte versammeln sich im Kreis in einer kleinen Lichtung. An der Feuerstelle, direkt nebenan, lodert praktisch ununterbrochen ein Feuer. Eine spartanisch, aber mit allem Notwendigen eingerichtete Küche, ein umfunktionierter Bauwagen, der als Lager und Vorratsraum dient und ein sehr „natürlich“ ausgestattetes Toilettenhäuschen.
Duschen kann man in einem dafür extra aufgestellten kleinen Duschhäuschen in der Nähe. Strom gibt es nur an einer Stelle, um zum Beispiel Handys aufzuladen. WLan – Fehlanzeige. Für viele Jugendliche, für die der tägliche Medienkonsum zur Normalität gehört, ist das zunächst unvorstellbar. Einer unserer Trainer weiß zu berichten, dass die Kinder „förmlich an ihren Handys geklebt haben“. Deshalb ist es wichtig, ihnen Alternativen zu zeigen, und vor allem, dass diese auch sehr viel Spaß bringen können.
Natur erleben
Unser Tipi-Dorf ist wie geschaffen für eine Ferienfreizeit mit Spaß und Abenteuer, denn das eigentliche Highlight ist nämlich die schöne Natur rundherum. Tag und Nacht rauscht das Wasser im Flüsschen Kyll direkt am Camp vorbei. Darüber führt eine selbst gebaute Holzbrücke zum anderen Ufer, wo ein Volleyballfeld, eine Lagune zum Baden und viel Natur zu entdecken ist.
Anfängliche Skepsis der eintreffenden Gäste über die örtlichen Gegebenheiten, hier irgendwo im Nirgendwo, weichen schnell der Begeisterung für das Neue und die Neugier auf das Kommende. Es bleibt keine Zeit, sich weiter Gedanken zu machen. Es müssen die Schlafplätze für die Nacht verteilt, die Zelte eingerichtet, die Feldbetten bezogen werden.
Aufgaben und Regeln
Es werden die Aufgaben und Regeln für die folgenden Tage besprochen und die jeweiligen Teams für die Küchendienste, zum Einkaufen etc. eingeteilt und auf einem Blatt auf der Lagertür festgehalten.
So weiß Team „Paprika“, dass es morgen Abend mit dem Abwasch dran ist. Handys werden um 21 Uhr „schlafen“ geschickt.
Die Kinder und Jugendlichen sollen lernen, sich an demokratische Regeln zu halten und Verantwortung zu übernehmen. Der Tagesablauf erfährt dadurch eine Struktur, und sie erfahren Selbstwirksamkeit und stärken ihr Selbstbewusstsein. In der Gruppe erlangen sie erste Erfolge und spüren den Teamgeist. Und es macht natürlich auch Spaß, wenn sie merken, dass alle zusammen ein tolles Ergebnis erzielen können.
Kreativität und Teamgeist
Die Ferienfreizeiten hier im Tipi-Dorf in Jünkerath in der Eifel dauern meistens fünf Tage. In dieser Zeit können die Jugendlichen viele verschiedene Spiele ausprobieren, wobei, Konzentration, Geschicklichkeit, Kreativität und Teamgeist gefördert werden.
Zum Beispiel lernen sie beim intuitiven Bogenschießen, unter der Leitung des Outdoor-Pädagogen Helmar, wie durch das abwechselnde An- und Entspannen des Körpers Stress abgebaut und Blockaden gelöst werden können. Beim Erstellen selbst gebatikter T-Shirts oder Basteln mit Naturmaterialien können die Jugendlichen ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Ausflüge zum nahe gelegenen See oder ein Sprung in die Lagune bringen eine erfrischende Abkühlung bei heißen Sommertemperaturen. Wer lieber in der Hängematte chillen möchte, kann dies gern tun. Abends versammelt sich die Gruppe am Lagerfeuer – manchmal auch mit Gitarrenbegleitung. Schnell ist ein Stock angespitzt und Marshmallow, Stockbrot und Co. werden über der gemütlichen Flamme gegart. Auch Burger brutzeln über dem offenen Feuer.
Ängste überwinden und Mut zusprechen
Bei der obligatorischen Nachtwanderung lernen die Kinder und Jugendlichen, ihre Ängste zu überwinden, sie sprechen sich gegenseitig Mut zu und lernen einander zu vertrauen.
Nach der gemeinsamen Zeit in Tipi-Dorf fällt den meisten der Abschied schwer. Die kleine Gruppe ist näher zusammengewachsen, teilen gemeinsame Erlebnisse und haben nach den Ferien in der Klasse auch etwas ganz Besonderes zu berichten.
Diese und andere Ferienfahrten sind nur mit der Unterstützung unserer treuen Spender:innen und Förderer möglich. Vielen Dank an euch, dass jedes Jahr viele Kinder und Jugendliche, die sonst keine Möglichkeiten haben, wie andere mit ihren Eltern in den Urlaub zufahren, unvergessliche
Erlebnisse beschert werden können.
Redaktion: Claudia Heinrich
Fotos: FAIR.STÄRKEN e.V.
"Es gibt kein falsches Kind!" – Seelische Verletzungen bei Pflegekindern
„Es gibt kein falsches Kind!“ – Seelische Verletzungen bei Pflegekindern
Pflegekinder fühlen sich selten „normal“ – sie strengen sich an, um so zu tun
Der Film „Systemsprenger“ erzählt die Geschichte eines traumatisierten Mädchens, das von einer Pflegefamilie in die nächste gereicht wird. Er schildert eindrucksvoll und tiefgehend, die seelischen Verletzungen bei Pflegekindern: Eine teilweise unbändige Wut im Bauch, auf andere und auf sich selbst gerichtet, das Gefühl der Einsamkeit, des Verlassenseins und der Traurigkeit dahinter und gleichzeitig auch die Überforderung und Hilflosigkeit vieler Institutionen.
Damit Pflegekinder in ihrer gesunden Entwicklung besser gefördert werden können, bietet FAIR.STÄRKEN unterstützende Sozialtrainings, die die individuellen Bedürfnisse der oft mehrfach traumatisierten Kinder berücksichtigen.
Wenn ein Kind zum Pflegekind wird
Ein Kind wird zum Pflegekind, wenn sich die Erziehungsberechtigten nicht mehr um es kümmern, sie aufgrund schwieriger Lebensumstände das Kindeswohl nicht mehr gewährleisten können. Dann gelangen sie bis zu einem Alter von 17 Jahren in die Obhut des jeweiligen Jugendamtes: oftmals in Pflegefamilien oder Erziehungsstellen, in Kinderheime und Jugendeinrichtungen. Diese Kinder haben in der Regel traumatische Erfahrungen gemacht und geben sich oftmals die Schuld, von ihren Eltern getrennt leben zu müssen:
- „Ich bin schlecht und böse, deswegen geben meine Eltern mich zu anderen Leuten.“
- „Ich bin schuld an den Problemen, die es in unserer Familie gibt, deshalb werde ich jetzt bestraft und weggeschickt.“
- „Meine Eltern lieben mich nicht, sonst könnten sie sich nie von mir trennen.“
- „Erwachsene verfügen über mein Leben, ich bin ganz ausgeliefert und hilflos.“
- „Ich habe große Angst vor all dem, das auf mich zukommt.“
- „Ich bin wütend, weil ich nicht bei meiner Familie leben kann.“
Oft genug müssen die Kinder schwierige Erfahrungen aus ihren Herkunftsfamilien verarbeiten, sich in neue Beziehungen und neue Lebensumstände eingewöhnen. Sie müssen lernen, wieder neu Vertrauen zu Bezugspersonen zu fassen und sich in dieser Welt zu Recht zu finden.
Es fehlt ein Teil der Identität
Robin Wischnowsky ist Pädagogische Fachkraft und Trainer für Soziales Lernen bei FAIR.STÄRKEN. Er weiß aus seiner Arbeit mit Pflegekindern zu berichten: „Stell dir vor, du bist ein Pflegekind und du lebst nicht in deiner ursprünglichen Familie. Ein Teil deiner Identität liegt somit im Verborgenen oder ist mit Schmerz verbunden. Wir versuchen den Kindern dabei zu helfen, sich auf den Weg der eigenen Identität zu machen und diese bei sich selbst und ihren Mitmenschen zu finden. Meine tägliche Arbeit ist davon geprägt, den Kindern stets ein gesundes Beziehungsangebot zu ermöglichen.“
Beziehungsstörungen kommen sehr häufig bei den Kindern vor. Teilweise zeigen sie eine Distanzlosigkeit, nehmen schnell Kontakt zu Fremden auf und kennen keine Grenzen, auch um Nähe zu spüren. Andere hingegen fallen oft durch ein übersteigertes Autonomiebedürfnis auf, sie sind schon in jungen Jahren sehr selbständig. Oftmals mussten sie den Elternpart in der Familie übernehmen. Jedes Kind reagiert je nach Persönlichkeit und Vorgeschichte anders. Gemein haben die Pflegekinder, dass sie seelische Verletzungen davongetragen haben. Dabei ist es entscheidend, in welcher Entwicklungsphase die Kinder schweren Belastungen und traumatischen Erfahrungen ausgesetzt waren, da so bestimmte Entwicklungsaufgaben nur teilweise erfüllt werden konnten, z.B. den richtigen Umgang mit Gefühlen zu lernen. Einen Großteil der seelischen Energie haben sie für die Bewältigung der traumatisierenden Ereignisse gebraucht. Die Kinder entwickeln regelrechte Überlebensstrategien, statt eigener Perspektiven.
Entwicklung eigener Lebensperspektiven
Für die Kinder und Jugendlichen in unseren Gruppen ist es wichtig, dass sie sehen, dass sie nicht allein sind. Es gibt andere Kinder mit ähnlichen Erfahrungen. Etwas 10 % der Teilnehmenden sind bei uns Pflegekinder. Bei den Sozialen Trainings haben wir die Erfahrung gemacht, dass die Kinder selbständig ihre Themen rund um die Familiensituation aufgreifen, ansprechen und einen großen Bedarf haben, sich mit anderen Kindern mit vergleichbaren Biografien auszutauschen. Solch ein Training kann eine Selbstwertstärkung und Positionsfindung in der Gruppe ermöglichen. Es fördert ihre Teilhabe und Chancengleichheit, indem die Kinder lernen, selbständig und eigenmotiviert alternative Lebensperspektiven für sich zu entwickeln.
„Manchen Kindern, denen es schwerfällt, gesunde Beziehungen zu führen, erwarten unbewusst enttäuscht zu werden. Dies kann daran liegen, dass sie in jungen Jahren schlechte Erfahrungen mit ihren Mitmenschen gemacht haben. Mit ihrem Verhalten versuchen sie, die bestehenden Beziehungen auszutesten, was wir Erwachsenen dann als herausforderndes Verhalten empfinden könnten.“ berichtet Robin.
Wirkung des Sozialtraining auf die Entwicklung
Unsere regelmäßigen Sozialtrainings ermöglichen es den Kindern und Jugendlichen, sich in einem geschützten Raum auszutauschen. Diese Trainings dauern zwei bis drei Jahre. Die zwei erfahrenen Trainer:innen für Soziales Lernen und Gewaltprävention arbeiten mit traumapädagogischen Methoden, Bewegungs- und sportorientierten Übungen und Spielen. In dieser Zeit werden sie zu festen Bezugspersonen für die Kinder und Jugendlichen. Übungen und Spiele wechseln sich mit Reflexionsphasen ab. Hier geht es um Konfliktlösungsstrategien, Selbst- und Fremdwahrnehmung, Wahrnehmung eigener Ängste und Ausgrenzungserfahrungen, Kooperation und Selbstbehauptung. Das ermöglicht den Kindern und Jugendlichen, eigene Perspektiven zu entwickeln.
Zusätzlich können Ferienfreizeiten mit den Kindern durchgeführt werden. Erholsame Tage mitten in der Natur und erlebnispädagogische Spiele stärken das Gruppengefühl und die Selbstwahrnehmung der Kinder. Durch den heilsamen Körperkontakt zu den Pferden auf einem Reiterhof können die Kinder Wärme und Vertrauen spüren und die unmittelbare und wertfreie Reaktion auf das eigene Handeln erfahren.
Eigene Talente und Gefühle entdecken
Durch die Sozialkompetenztrainings lernen sich die Kinder und Jugendlichen selbst kennen: Sie erfahren, wie es sich anfühlt wütend, traurig oder glücklich zu sein. Sie entdecken ihre Talente und verstehen, dass sie individuell und wertvoll sind (ICH). Das Wissen um die eigenen Gefühle bildet die Grundlage, um auch die Gefühle und Signale des Gegenübers zu erkennen und richtig zu deuten. Sie respektieren die Individualität, die Grenzen und die Bedürfnisse der anderen und lernen sie wertzuschätzen (DU). Über heilsame Gespräche und den Austausch untereinander bemerken sie, dass sie nicht allein in ihrem Leid sind. Gemeinsam erringen sie Erfolge, die das Selbstbewusstsein des einzelnen Kindes steigert. Die Teamfähigkeit wird gefördert (WIR). Das Ergebnis dieses Prozesses, vom ICH zum DU zum WIR, ist, dass die Kinder eine innere und äußere Sicherheit erleben und eine positive und stabile Bindungserfahrung machen.
„Natürlich ist für die Bindung Liebe und Sicherheit ein sehr großes Thema, und die Kinder sind immer auf der Suche danach. Deshalb ist es mir wichtig, durch mein Auftreten den Kindern ein gutes Gefühl zu geben. Ihnen das Gefühl zu geben, nichts falsch machen zu können und somit den Mut zu entwickeln, ihre eigenen Schwierigkeiten und Probleme angehen zu können.“ erklärt Robin.
Quellen:
– FAIR.STÄRKEN e.V.
– Irmela Wiemann, Zusammenleben mit seelisch verletzten Kindern
Redaktion: Claudia Heinrich
Ferientipps für Kinder in Köln – Erlebnisreiche Sommerferien
FERIENTIPPS FÜR KINDER IN KÖLN: Erlebnisreiche Sommerferien – auch ohne (viel) Geld
Endlich ist das anstrengende Schuljahr zu Ende, und die großen Sommerferien in NRW, vom 22. Juni bis 04. August, stehen vor der Tür. Die Kinder und Jugendlichen können in Köln viel entdecken und Abenteuer erleben – und das oftmals ohne Geld auszugeben.
Hier ein paar Ferientipps für Kinder in Köln – keine Langeweile in den Sommerferien!
Ferientipps mit Sport und Spiel
Skate Plaza KAP686 im Rheinauhafen
Direkt am Rhein liegt die 2.000 m² große Skate Plaza KAP686 und bietet alles, was ein Streetskater:innen-Herz begehrt: verschiedene Curbs, China Banks, Parallel Manuel Pads, Low 2 Highs und die Beer Banks aus Barcelona. Bei Skater-Events trifft sich auch die internationale Szene. Wer sich selbst nicht auf die Rollen traut, kann den spektakulären Tricks der anderen zuschauen und lernen.
Adresse: Agrippinaufer (Nähe Südbrücke) in der Neustadt/Süd, auf Höhe von Rheinkilometer 686
Anfahrt ÖPNV: Bahn Linie 15 bis Ubierring, dann 600 m Richtung Südbrücke; Bahn Linie 16 bis Schönhauser Straße, dann 300m Richtung Innenstadt
Öffnungszeiten: keine
Eintritt: kostenlos
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Beachvolleyball am Rheinauhafen
Fast wie im Strandurlaub fühlt man sich beim Beachvolleyball am Rhein (neben der Skate Plaza s.o.). Auf den zwei Spielfeldern kann man sich richtig sportlich betätigen. Ein Netz muss selbst mitgebracht werden. Aber Mitspieler:innen werden gesucht, und ihr findet bestimmt immer auch ein Plätzchen in einer Mannschaft.
Adresse: s.o.
Anfahrt ÖPNV: s.o
Öffnungszeiten: keine
Eintritt: kostenlos
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Tischtennis
In Köln gibt es viele Orte, wo ihr kostenlos drinnen und draußen Tischtennis spielen könnt. Ob am Rathenauplatz, im Volksgarten oder im Mülheimer Stadtgarten. Hier und anderswo stehen die Platten für eine Partie bereit. Eine Zusammenstellung der Locations findet ihr hier. Eine Übersicht über die Spots in Köln bietet die PingPongMap.
Spielplatz am Mediapark
Eine Kletterpyramide und eine riesige Rutsche sind nur einige Highlights des abwechslungsreichen Spielplatzes am Mediapark. Umgeben von einer üppigen Grünanlage bietet er reichlich Platz zum Erholen und Versteckspielen. Ein schönes Ausflugsziel mitten in der Stadt, wo die ganze Familie Spaß hat.
Adresse: Köln-Innenstadt, Erftstraße 38
Anfahrt ÖPNV: Haltestellen Hansaring, Christophstraße
Öffnungszeiten: keine
Eintritt: kostenlos
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Familienpark unter der Zoobrücke
Zwischen dem Rheinpark und dem Jugendpark befindet sich auf einem Gelände von 6.000 m² eine abwechslungsreiche Spiel- und Sportfläche. Spielfelder für Street- und Basketball, Fußball, Rollhockey oder Tennis bieten Platz für unterschiedliche Aktivitäten. Darüber hinaus gibt es eine Minicarbahn und eine Minigolfanlage, die gegen eine geringe Gebühr genutzt werden können. Zwei Trampoline, ein Schaukelwald und eine Kletterwand am Brückenpfeiler versprechen jede Menge Spaß. Natürlich kann man auf dem angelegten Gelände auch einige Tricks mit dem Skateboard versuchen.
Adresse: Köln-Mülheim/Deutz, Sachsenbergstraße
Anfahrt ÖPNV: Busse 150, 250, 260 bis Thermalbad/Claudiustherme
Öffnungszeiten: keine
Eintritt: kostenlos
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Bauspielplatz im Friedenspark („Baui“)
Das wunderschöne Gelände von 2.500 m² ist umgeben von hohen Bäumen und dichten Sträuchern. Es gibt Feuer- und Wasserstellen und einem Garten. Auf dem Bauspielplatz können die Kinder handwerklich tätig werden und selbstständig Hütten, Schiffe oder sogar Raumschiffe zusammenzimmern. Hier sind schon ganze „Dörfer“ entstanden. Das Werkzeug dafür kann man ausleihen. Neben den praktischen Dingen, ein Verständnis für Physik, Mathe und Materialkunde, lernen die Kinder und Jugendlichen auch, wie sie als Team zusammenarbeiten. Am abendlichen Lagerfeuer werden die Erlebnisse beim Stockbrotgrillen ausgetauscht. Die riesigen Innenräume des alten Forts bieten nicht nur Schutz bei schlechtem Wetter, sondern auch vielfältige Beschäftigungen, wie Tischtennis, Kickern oder Billiard.
Mittwochs findet regelmäßig eine Back-AG statt. Gern werden Ideen und Vorschläge für andere Aktivitäten angenommen und umgesetzt.
Adresse: Köln-Bayenthal, Hans-Abraham-Ochs-Weg 1
Anfahrt ÖPNV: Bahn 16, 17 bis Schönhauser Straße
Öffnungszeiten: Mo und Fr 12-18 Uhr; Di – Do 12-20 Uhr, Am Wochenende geschlossen
Eintritt: kostenlos
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Bauspielplatz in Chorweiler
„Der Bau“ ist ein Bau- und Abenteuerspielplatz für Kinder ab 6 Jahren. Auf dem großen Gelände gibt es viel zu entdecken und auszuprobieren: Sandflächen, Bäume, einen Fußballplatz, ein Klettergerüst, eine Vogelnestschaukel und ein kleines Tiergehege.
Adresse: Köln-Seeberg, Abendrothstraße 7a
Anfahrt ÖPNV: Bus 122 bis Seeberg
Öffnungszeiten: 26.-30.06.2023, 10.30 – 17 Uhr
Eintritt: kostenlos
Mittagessen: 1 €
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Wasserspaß im Bürgerzentrum Nippes | Altenberger Hof
Bei sommerlichen Temperaturen genau das richtige. Wer Spaß am Spielen mit Wasser hat, gern damit bastelt, experimentiert oder sich oder andere einfach nur nassspritzen will, der ist hier herzlich willkommen. Beim Sommerferienprogramm des Bürgerzentrums Nippes dreht sich (fast) alles ums Wasser. Aber auch Upcycling-Workshops und eine Slime-Werkstadt fördern Kreativität und bieten richtig viel Ferienspaß. Am besten Wechselsachen mitbringen!
Adresse: Köln-Nippes, Bürgerzentrum Nippes – Altenberger Hof, Mauenheimer Str. 92
Anfahrt ÖPNV: u.a. Bahnen 12, 15 bis Neusser Str. Gürtel oder Flora
Termin: Alle Termine und Veranstaltungen findet ihr hier.
Eintritt: kostenlos
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Wasserspielplatz am Grüngürtel
Wer immer noch nicht genug vom kühlen Nass hat, der kann sich auf dem Wasserspielplatz am Grüngürtel noch mal so richtig austoben. Unterschiedliche Metall-Skulpturen, darunter Wasserschlangen, Palmen oder Regenschirme speien das Wasser aus ihren Düsen. Also Badesachen an und nix wie in und unter die teilweise meterhohen Fontänen, Wassertunnel und Wellen.
Adresse: Grüngürtel am Colonius, Nähe Venloer Straße
Anfahrt ÖPNV: Bahnen 3,4 bis Piusstr oder Hans-Böckler-Platz
Öffnungszeiten: keine
Eintritt: kostenlos
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Summer Action Weeks '23 in Bocklemünd
Sommerferienspielaktion im Vogelwäldchen in Bocklemünd mit verschiedenen Angeboten: Seedbombs selber machen, Bewegungsparcours, Tanzen, Upcycling-Workshop und vieles mehr!
Das gesamte Angebot findet ihr hier.
Adresse: Vogelwäldchen Bocklemünd
Anfahrt ÖPNV: Bahn 3 oder Bus 127 bis Ollenhauerring
Öffnungszeiten: keine
Eintritt: kostenlos
Ferientipps: Workshops und Co.
Zirkuswoche in Bickendorf
Etwas Zirkusluft schnuppern und ein paar kleine Kunststücke vorführen können. Erfahrene Zirkuspädagog:innen trainieren mit euch kleine Tricks: Jonglieren, Akrobatik und vieles mehr. Was ihr gelernt habt, könnt ihr dann am Freitag auf einer Abschlussveranstaltung euren Eltern oder Freunden präsentieren. Ein Zirkusclown darf dabei natürlich auch nicht fehlen.
Adresse: Köln-Bickendorf, Ökumenische Begegnungsstätte Cafe Bickolo e.V., Clemens-Hastrich.-Str. 11
Anfahrt ÖPNV: Bahn Linien 3, 4 bis Wolfsohnstraße
Termin: 3.-7.7.2023, 14-18 Uhr
Eintritt: kostenlos / Anmeldung erforderlich
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Alle Termine der Ferienveranstaltungen der Stadt Köln.
Flotte Flitzer mit Sonnenenergie
Dieser Workshop richtet sich an Kinder zwischen 8 und 11 Jahren. Mit bunten Bausteinen kann jedes Kind seinen eigenen Solarflitzer bauen und sich mit den anderen bei einem kleinen Rennen am Ende messen.
Adresse: Stadtbibliothek Kalk, Kalker Hauptstraße 247-273
Anfahrt ÖPNV: Bahn 1, 9, Busse: 159, 171, 179 bis Kalk-Kapelle
Termin: 23.06.2023, 14.30 – 16 Uhr
Eintritt: kostenlos / Anmeldung erforderlich
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Sprichst du Hund?
Ihr möchtet euren besten Freund besser verstehen? Möchtet wissen, was bestimmte Verhaltensweisen oder Gesten eigentlich bedeuten? Dann ist der Workshop „Sprichst du Hund?“ genau richtig für euch. Lesehund Rudi Rakete zeigt Kindern ab 6 Jahren, wie Hunde „sprechen“ und vielleicht auch ein paar seiner Tricks.
Adresse: Köln-Porz, Stadtteilbibliothek Porz, Friedrich-Ebert-Ufer 64-70
Anfahrt ÖPNV: Bahn Linie 7, Busse 151, 152, 154, 160, 161, 162, 165, 166 bis Porz Markt
Termin: 01.07. (08.07. 2023 (in Stadtteilbibliothek Mülheim), 11-13 Uhr
Eintritt: kostenlos / Anmeldung erforderlich
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Zottels bunte Bastelbude
Kleben, Schnipseln und Gestalten – hier könnt ihr eurer Kreativität freien Lauf lassen. In der Stadtteilbibliothek Mülheim können Kinder von 8-12 Jahren für sich oder ihre Lieben selbst kleine Projekte basteln.
Adresse: Köln-Mülheim, Stadtteilbibliothek Mülheim, Wiener Platz 2a
Anfahrt ÖPNV: Bahn Linien 4, 13, 18, Busse 104, 150, 162, 153, 155, 156, 159, 171, 260, 434 bis Wiener Platz
Termin: 04.07.2023, 16.30-18 Uhr
Eintritt: kostenlos / Anmeldung erforderlich
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Ferienausflüge zu Tieren und in die Natur
Lindenthaler Tierpark
Ein Klassiker und sehr beliebt. Der Lindenthaler Tierpark verspricht jede Menge Abwechslung und tierische Begegnungen: Hochlandrinder, Esel, Schafe und jede Menge Geflügel warten auf ihre großen und kleinen Besucher. Außer Montag, ein Fastentag für die Tiere in der Woche muss sein, darf sogar gefüttert werden. Der schöne Park lädt zu Spazierengehen, Ballspielen und Entspannen ein. Ein echtes Naturparadies mitten im hektischen Stadtleben.
Adresse: Köln-Lindenthal, Marcel-Proust-Promenade 1 (Ecke Kitschburger Straße)
Anfahrt ÖPNV: Bus 136 bis Haltestelle Kitschburger Str. oder Brahmstraße; Bahn Linie 7 bis Brahmstraße
Öffnungszeiten (Mai – August): Mo-Sa 8-20 Uhr; So 9-20 Uhr; Einlass bis 19:30 Uhr
Eintritt: kostenlos
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Rolfs Streichelzoo
Die Minischweine „Schnitzel“ und „Trüffel“ sowie viele andere Vier- und Zweibeiner freuen sich über die Streicheleinheiten der großen und kleinen Besucher. Aus der ursprünglichen Papageienauffangstation hat sich im Laufe der Jahre ein kleiner Streichelzoo entwickelt. Zu den Bewohner*innen gehören auch Esel, Kängurus, Lamas und Nandus. Die Kinder können sogar einen „Eselführerschein“ absolvieren.
„In Gegenwart von Tieren lernen Kinder, sich selbst zurückzunehmen, sich zu konzentrieren, um einen Zugang zu dem Tier zu finden.“ Holger Peters vom Vorstand.
Adresse: Köln Porz-Zündorf, Tulpenweg 24-27
Anfahrt ÖPNV: Bahn Linie 7 bis Zündorf, dann 750 m Fußweg
Öffnungszeiten (Mai – August): Mo-Fr 9-18 Uhr; Sa 9-16 Uhr; an Sonn- und Feiertagen geschlossen, Einlass bis eine Stunde vor Schließung
Eintritt: 3 €; Kinder von 2-14 Jahre 2 €, Geburtstagskinder kostenlos
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Finkens Garten
Der Naturerlebnisgarten befindet sich im Stadtteil Rodenkirchen. Kleine und große Besucher sind herzlich eingeladen, unterschiedliche Biotop-Typen und Themenfelder mit allen Sinnen zu entdecken und zu erfahren. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der pädagogischen Arbeit mit Kindern im Vorschulalter. Fast täglich werden kostenlose Führungen für Kindergruppen angeboten.
Es gibt verschiedene Erlebnisräume, hier nur einige davon:
– Handtastgarten: Mit geschlossenen Augen steckt man die Hand in einen Fühlkasten und kann unterschiedliche Naturfundsachen aus dem Garten ertasten und identifizieren.
– Nasengarten: Eine Nase voll unterschiedlichster Gerüche gibt es in diesem Teil des Gartens. Welche Pflanze riecht nach Mohnbrötchen? Welche nach Gummibärchen? Findets heraus.
– Bienenhaus: Willst du wissen, wie Bienen wohnen? Jeden zweiten und vierten Sonntag im Monat bieten Imker Führungen an und beantworten alle Fragen zu unseren geliebten „Honigmachern“.
Adresse: Köln-Rodenkirchen, Friedrich-Ebert-Str. 49
Anfahrt ÖPNV: Bahn Linien 16, 17 und Busse 130, 135 bis Rodenkirchen; Bus 131 bis Konrad-Adenauer-Straße
Öffnungszeiten: Mo – So 9-18 Uhr
Eintritt/Führungen: kostenlos, der Verein freut sich aber über eine kleine Spende
Termine: Offene Führungen für Kinder (6-10-Jährige) in Begleitung – 27.06.2023, 14.30-16 Uhr; Offene Sommerführung für Kinder (3-6) in Begleitung – 01.08.2023, 14.30-16 Uhr
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Redaktion: Claudia Heinrich
Gemeinsam sind wir stark – mit FASD
Gemeinsam sind wir stark – mit FASD
Eine Ferienfreizeit für Pflegekinder mit FASD, das mit der Unterstützung des Deutschen Kinderhilfswerk realisiert werden konnte!
Stimmen hinter verschlossenen Bürotüren, hin und wieder dringt etwas Musik heraus, Kinderlachen im Treppenhaus, wo sich die Geschäftsräume von FAIR.STÄRKEN e.V. befinden. Beim Verein am Hohenstaufenring herrschte in den Osterferien geschäftiges Treiben. Es fand ein Teil des Projektes Gemeinsam sind wir stark – mit FASD statt, das im Rahmen einer Ferienfreizeit für 12- bis 15-Jährige aus Pflegefamilien mit Fetaler Alkoholspektrumstörung (FASD) organisiert wurde.
Menschen mit FASD
Menschen, die mit FASD geboren wurden, haben oft körperliche Fehlbildungen und Verhaltensauffälligkeiten: Entwicklungsstörungen, Probleme mit der Aufmerksamkeit, Störungen des Kurz- und Langzeitgedächtnisses, Schwierigkeiten beim Sprachverständnis sowie ein gestörtes Ursache-Wirkungsverständnis. Sie benötigen besondere Unterstützung bei alltäglichen Abläufen und sozialen Interaktionen. Die Ursache für diese Störung ist der Alkoholkonsum der Mutter während der Schwangerschaft (siehe unser Blogbeitrag zu FASD).
Gemeinsam Köln entdecken
Vier Tage und drei Nächte verbrachten die Jugendlichen gemeinsam mit vier Pädagoginnen und Pädagogen in Köln, herausgenommen aus ihrem Alltag, dennoch nicht weit entfernt von ihrem Zuhause. Übernachtet wurde in einer Jugendherberge. Hier galt es, geregelte Tagesabläufe, wie gemeinsames Tischdecken, Abräumen sowie das pünktliche Erscheinen zu den Mahlzeiten einzuhalten.
Tagsüber standen Aktivitäten auf dem Programm, das gemeinsam mit allen Beteiligten abgestimmt und geplant wurde: Ausflüge in den Kletterpark und auf einen Spielplatz im Rheinpark, eine Seilbahnfahrt und abendliches Feuerspucken am Rhein. Es gab einen Kinoabend in der Unterkunft, und die Jugendlichen bekamen ein Großstadtgefühl beim gemeinsamen Shoppen in der Kölner City. Einige bestiegen sogar den Dom bzw. den LVR-Turm in Deutz und wurden mit einem schönen Panoramablick über die Stadt belohnt.
Lebenswelt selbst gestalten
Die Jugendlichen bekommen durch die Freizeit die Möglichkeit, mit Spaß und in einer lockeren Atmosphäre ihr positives Selbstbild weiterzuentwickeln und die Verantwortungsübernahme für die eigenen Handlungen zu trainieren. Die Resilienzförderung ist das erklärte Ziel dieses Projekts.
Musik verbindet
Im Mittelpunkt des Projekts stand ein Musikworkshop in den Räumlichkeiten von FAIR.STÄRKEN e.V. Der musikalische „Direktor“ Robin, einer unserer Pädagogen, wurde von Marius von den Biking Brothers bei dem Projekt tatkräftig unterstützt. Das Büro einer Vorständin wurde kurzerhand zum Aufnahmestudio umfunktioniert: Mischpult, Lautsprecher, Mikrophone wurden aufgebaut. Am Ende des Workshops soll ein eigenes Musikvideo mit Gesang und Impressionen der gemeinsamen Ferienfreizeit in Köln präsentiert werden.
Strukturierter Tagesablauf
Doch zunächst müssen sich alle erst einmal kennenlernen. Ein sicherer Raum und Menschen, denen sie vertrauen, ist für Pflegekinder mit FASD äußerst wichtig und Grundlage für die gemeinsame Zeit.
Das sind die Projektphasen für die folgenden drei Tage:
– Gemeinsam Regeln aufstellen
– Aufteilung in Projektgruppen (Techniker:innen, Texter:innen, Sänger:innen)
– Thema des Songs beschließen
– Arbeit in den Projektgruppen
– Abschluss der Projekte
– Der Song wird vorgestellt
Jeder Workshoptag ist durch einen gemeinsamen Beginn und einer Reflexionsrunde am Ende gekennzeichnet.
Das Projekt unterstützt die Unabhängigkeit der Jugendlichen mit FASD
Jugendliche mit FASD zeigen oftmals starke Verhaltensauffälligkeiten und erfahren dadurch mitunter Ablehnung in der Gesellschaft. Andere Jugendliche mit FASD kennenzulernen, ist sehr wichtig für die Teilnehmenden. Sie erkennen dadurch: „Ich bin nicht allein, ich bin gut so wie ich bin”.
Die soziale Situation der Teilnehmenden ist in vielerlei Hinsicht benachteiligt: Sie wachsen in Pflegefamilien auf. Die Trennung von den Eltern stellt für die Kinder nahezu immer ein traumatisches Ereignis dar, viele weisen Anzeichen von Bindungsstörungen, Angst und Depression auf. Auch durch das FASD zeigen sich psychische Störungen im besonderen Maße.
Die Ferienfreizeit leistet einen wichtigen Beitrag für die Selbständigkeit und Chancengleichheit der Jugendlichen. Durch ein gestärktes Selbstvertrauen und besseren Kompetenzen in Alltagssituationen ist es ihnen möglich, sich freier in ihrer Lebenswelt zu bewegen und neue Kontakte zu knüpfen. Sie lernen entsprechend ihrer individuellen Fähigkeiten, die Freizeit und das Gruppengeschehen mitzugestalten. So wird ein inklusives Köln gefördert.
Und hier ist natürlich das Musikvideo, das während des Projektes entstanden ist. Viel Spaß!
Dieses Projekt wurde unterstützt vom Deutschen Kinderhilfswerk.
FAIR.STÄRKEN sagt Danke auch im Namen der teilnehmenden Jugendlichen!
Fotos FAIR.STÄRKEN e.V.
Redaktion: Claudia Heinrich
FASD – oder Fetale Alkoholspektrum-Störungen
FASD – Was ist das?
Mütter, die während ihrer Schwangerschaft Alkohol trinken, gefährden ihr ungeborenes Kind! Es kann mit schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen auf die Welt kommen: angeborene Fehlbildungen, geistige Behinderungen, Entwicklungs- und Wachstumsstörungen sowie extreme Verhaltensauffälligkeiten. Unter diesen Symptomen haben die Menschen dann ein Leben lang zu leiden – Sie haben große Probleme, den Alltag zu meistern. Die Diagnose, ob ein Kind betroffen ist oder nicht, kann erst im Alter von 8 bis 9 Jahren festgestellt werden.
Das Spektrum an Folgeerscheinungen von Alkohol in der Schwangerschaft bezeichnet man als FASD Fetal Alcohol Spectrum Disorders oder Fetale Alkoholspektrum-Störungen. In Deutschland werden nach aktuellen Schätzungen jährlich etwa 10.000 Kinder mit FASD geboren.
Davon weisen etwa 3.000 das „Vollbild“ auf, das FAS genannt wird und bei sehr häufigem Alkoholgenuss in der Schwangerschaft auftritt.
Anzeichen von FAS:
– Die Kinder sind zu klein
– Die Kinder haben einen zu kleinen Kopf und zeigen Auffälligkeiten im Gesicht
– Die Kinder zeigen Verhaltensauffälligkeiten, da ihr zentrales Nervensystem geschädigt ist.
Schon kleine Mengen sind schädlich
Aber auch schon geringe Mengen können Schädigungen bei den Kindern verursachen. Oft sind diese äußerlich nicht sichtbar, machen sich aber in gravierenden Entwicklungsstörungen, eingeschränkter Impulskontrolle, leichte Erregbarkeit, unsozialem Verhalten und Hyperaktivität bemerkbar. Die Betroffenen haben oftmals Merk- und Lernschwierigkeiten, Konzentrationsschwächen und emotionale Störungen, wie ein geringes Selbstwertgefühl.
Wie kommt es zu FASD?
Wenn die werdende Mutter Alkohol trinkt, gelangt der Alkohol (=Zellteilungsgift) über die Plazenta in den Blutkreislauf des Ungeborenen. Der Embryo ist dann genauso „betrunken“ wie die Mutter, baut allerdings den Alkohol 10 x langsamer wieder ab, da die dafür notwenigen Enzyme teilweise erst Wochen nach der Geburt vorhanden sind. Sein Körper insbesondere sein Gehirn ist quasi andauernd dem Gift ausgesetzt. So kommt es zu irreversiblen Schädigungen.
Wie kann man FASD verhindern?
Durch einen konsequenten Verzicht der Mütter auf Alkohol während der Schwangerschaft sind Fetale Alkoholspektrum-Störungen vermeidbar.
Wenn das Kind im Mutterleib einmal geschädigt ist, leidet es sein Leben lang an den Folgen. Dabei gibt es weder eine vertretbare Menge noch ein unbedenklicher Zeitpunkt der Schwangerschaft, jeder Konsum ist riskant.
Also – Kein Tropfen Alkohol während der Schwangerschaft!
Wie kann Kindern mit FASD geholfen werden?
FASD ist nicht heilbar! Allerdings sind die Auswirkungen zu lindern. Durch gezielte Förderung können in Teilen der Sprach- oder Bewegungsfähigkeit Verbesserungen erreicht werden. Wichtig für eine Steigerung der Entwicklungschancen für FASD-Kinder sind ein stabiles familiäres Umfeld, das ihnen Liebe, Nähe und Verlässlichkeit bietet und sich an die eingeschränkten Fähigkeiten der Kinder anpasst.
Gefahren einer Suchterkrankung bei FASD-Betroffenen
Die Gefahr einer Alkoholsuchtabhängigkeit bei den Betroffenen liegt bei 20-30 %, was sich u.a. aus der frühen „Gewöhnung“ im Mutterleib begründet. Hinzu kommen eine erbliche Vorbelastung für eine Suchterkrankung, Aufwachsen in einer alkoholbelasteten Familie und die individuelle Persönlichkeit eines Menschen mit FASD, größere Naivität und Verleitbarkeit.
Wichtig ist zu wissen: Das Verhalten der Kinder und späteren Erwachsenen ist neurologisch bedingt und nicht böswillig oder eine Folge von Erziehungsfehlern! Deshalb ist hier ein erhöhtes Verständnis für die Menschen mit FASD gefordert. Es gilt, sie zu unterstützen und sie teilhaben zu lassen.
Quellen:
https://fasd-fachzentrum.de/was-ist-fasd/
www.fasd-deutschland.de
Redaktion: Claudia Heinrich
Fotos:
Titel: Bild von Tulia Colombia Torres Hurtado auf Pixabay
Mädchen: Bild von Alexa auf Pixabay
Der Sommer kann kommen – unser Tipi-Dorf steht wieder
Fertig für die Ferienzeit – unser Tipi-Dorf für die Kinder steht
Ganz Deutschland genießt entspannt die ersten Sonnenstrahlen des anrückenden Frühlings. Ganz Deutschland? Nein! In einem kleinen Dorf in der Eifel herrscht bereits seit den frühen Morgenstunden heftiges Treiben. Da wird geräumt, gesägt, gehämmert und tatkräftig mit angepackt.
Wer sich gewundert hat, dass bei FAIR.STÄRKEN zwei Tage lang kaum einer erreichbar war … wir haben nicht gefaulenzt. Nein! Das Team hat sich die Gummistiefel angeschnallt, und mit vereinten Kräften haben wir unser schönes Tipi-Dorf für die Ferienfahrten unserer Kinder und Jugendlichen aufgebaut.
Gar nicht so leicht bei teilweise strömenden Regen und noch nicht wirklich sommerlichen Temperaturen. Aber wir wissen, was für schöne Tage unsere Gruppen hier verbringen, und mit wie vielen Abenteuern und Erlebnissen im Gepäck sie wieder in ihr Zuhause in Köln zurückkommen werden.
Nach einer Lagebesprechung und der Verteilung der Aufgaben geht es auch gleich los.
Ach, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Fenchel, mit vollen Namen heiße ich C. Fenchel vom Aaseeufer und bin der Chef von dem Laden hier. Die Zweibeiner haben mich gebeten das große Ganze bei diesem wichtigen Bauprojekt im Auge zu behalten und die Motivation im Team zu stärken.
Der Aufbau der ersten Tipi-Zelte kann beginnen
Unsere beiden erfahrenen Bauleiterinnen Aline und Nina können nicht nur super mit Kindern umgehen, sondern haben auch in Sachen Tipi-Aufbau den Durchblick. Ich für meinen Teil sehe überall nur besonders große „Stöckchen“.
Auch die Toilettenhäuschen werden gecheckt und besucherfertig gemacht. Ich verstehe nicht, wieso man sowas braucht bei den ganzen Bäumen hier, aber na gut … die Menschen haben ja schließlich auch zwei Beine weniger.
Unsere neue Brücke über den Bach Kyll hat den Winter gut überstanden, so dass man mit trockenen Pfoten zum Volleyballfeld und den schönen Badestellen an der Lagune kommt.
Schnell stehen bereits die ersten Hunde … Ähh Menschenhütten.
Wohlfühloase mitten in der Eifel
Wer arbeitet, muss auch essen
Da haben sich alle ihr Mittagessen, eine deftige und megaleckere Linsensuppe, zubereitet von unserer Maître de Cuisine Frauke, wirklich verdient. Ihr könnt alle gern die Veggi-Würsten essen, umso mehr bleibt dann von den „richtigen“ für mich.
Weiter geht’s, keine Müdigkeit vorschützen.
Meine Co-Chefin Mechthild ist für die Grünanlagen zuständig. Gekonnt wirft sie das laute rote Ding an und los geht’s. Bis zum Abend hat sie aus dem hohen Gras einen richtigen Bolzplatz für die Kinder und eine schöne Rennwiese für mich gemäht.
Es ist schon fast dunkel, als das letzte Tipi steht. Und endlich kommt auch mal die Sonne raus. Morgen wird dann noch am Innenausbau gefeilt, damit unsere kleinen Gäste es auch schön gemütlich haben und ihre Ferienfreizeiten in vollen Zügen genießen können.
Auch Mechthild nimmt UNSER Werk in Augenschein und scheint eigentlich ganz zufrieden, oder, was meint ihr …?
So ein Arbeitstag im Freien ist schon mächtig anstrengend muss ich sagen, da habe ich mir meine Feierabendstreicheleinheit auf dem Schoß von Luise, unserer jüngsten Helferin, mehr als verdient.
So das wars vom Tipi-Aufbau aus der Eifel und von mir. Ich und natürlich das ganze Team von FAIR.STÄRKEN wünschen allen Kölner Kindern und Jugendlichen wunderschöne, entspannte und erlebnisreiche Ferien in unserer Freizeit-Oase. Und vielleicht komm ich euch ja mal besuchen.
Euer Fenchel
Fotos FAIR.STÄRKEN e.V.
Bericht: Claudia Heinrich
Und natürlich gibt es das ganze auch als Videoreportage: Tipi Aufbau 2023 – YouTube
Girls Power – weil wir sein können, wie wir wollen!
Girls Power – weil wir sein können, wie wir wollen!
Ein Projekt für junge Mädchen aus benachteiligten sozialen Verhältnissen, das mit der Unterstützung der Postcode Lotterie realisiert werden konnte!
Gut gelaunt und hoch motiviert treffen sich die zehn Mädchen aus dem Projekt „Girls Power – weil wir sein können, wie wir wollen“ nach der Schule mit ihren beiden Trainerinnen von FAIR.STÄRKEN. Sie wissen, was auf sie zukommt, dass es bestimmt wieder ein lustiger Nachmittag sein wird. Per „Daumen hoch“ oder „so lala“ wird die jeweilige Tagesform abgecheckt. Na, geht doch, fast alle zeigen nach oben. Die kommenden Wochen werden zusammen durchgesprochen: Ok, Eis essen, zusammen kochen und ins Jump-House. Demokratisch wird entschieden, jede darf ihre Meinung sagen und Vorschläge machen.
Wir Mädchen halten zusammen!
Dann geht’s endlich raus in die Sonne. Das Geschicklichkeitsspiel „Fröbelturm“ erfordert Koordination und Teamarbeit. Ein Holzklotz muss mit einem Haken, der mit mehreren Fäden verbunden ist, gegriffen und auf einen anderen Klotz platziert werden. Gemeinsam legen die Mädchen fest, wie viele Klötze sie schaffen, aufeinanderzutürmen: vier.
Die ersten Versuche scheitern, doch kein Frust kommt auf. Sie probieren es weiter. Dann der erste Klotz steht, der zweite und der dritte. Plötzlich läuft es wie geschmiert. Als der vierte Klotz ganz oben thront und das Ziel eigentlich erreicht wäre, denkt keine ans Aufhören. Der Ehrgeiz der Mädchen ist geweckt, es geht mit vereinten Kräften weiter. Zusammen schaffen sie auch noch den letzten, sechsten Klotz.
Die Freude ist riesig und der Stolz auf die eigenen Fähigkeiten fast noch größer.
Wir sind selbstbewusst und wissen was wir können!
Die Mädchen zwischen 12 und 14 Jahren kommen aus sozial benachteiligten Familien, wo wenig Platz für Extrawünsche ist, es kaum Zeit für Gespräche gibt und noch seltener die nötigen finanziellen Mittel für Ausflüge o.Ä. zur Verfügung stehen. In unserem Projekt: „Girl Power–weil wir sein können, wie wir wollen!“ nehmen die Mädchen am Sozialen Training von FAIR.STÄRKEN teil, das dank der Unterstützung der Postcode Lotterie umgesetzt werden konnte. Die Mädchen lernen mit verschiedenen Spielen selbstbewusster zu werden, ihre Team- und Kommunikationsfähigkeit wird gestärkt, bei Anzeichen von Gewaltbereitschaft, lernen sie alternative Handlungsstrategien anzuwenden. Die qualifizierten Trainerinnen sprechen mit ihnen über Sexismus und Rollenbilder, geben Orientierungshilfe für ihr Leben – oder sind einfach nur da, als zuverlässige Konstante, Vertrauensperson und Freundin.
Wir können uns auf andere verlassen!
Bei den Sozialkompetenztrainings von FAIR.STÄRKEN gibt es anfangs eine Kennenlernphase. Die Kinder und Jugendlichen lernen sich untereinander und die Trainer:innen kennen. Auch die Pädagog:innen bekommen einen Eindruck von der herrschenden Gruppendynamik, wer mag wen und wen überhaupt nicht. Aufmerksam achten die FAIR.STÄRKEN-Mitarbeiter:innen auf jedes Detail. Die Gruppe wird dann im Laufe der Trainings immer mehr zusammenwachsen. Neben erlebnispädagogischen Aktivitäten und Ausflügen finden immer wieder Vertrauensübungen statt, bei denen sich die Teilnehmenden auf andere verlassen müssen, und sie merken, dass sie es auch können.
Beim ersten Treffen von „Girls Power“ wurde festgehalten, was die einzelnen Teilnehmerinnen auf dem Herzen haben, ihre Wünsche und was sie an sich mit Hilfe des Trainings verändern wollen; „Ich würde gern lernen, wie man mit Konflikten mit den Jungs umgeht.“, „Ich will lernen, Probleme zu besprechen, ohne jemanden zu verletzen.“ oder „Ich will nicht mehr schüchtern sein.“
Wir lernen Neues kennen und schätzen das, was wir haben und sind!
Viele der Mädchen kommen selten aus ihrem eigenen Stadtteil heraus. Bei einer organisierten Stadtrallye quer durch Köln lernten sie auch andere Veedel kennen und sich in der Domstadt zurechtzufinden. Beim gemeinsamen Kochen haben sie nicht nur Spaß, sondern erhalten auch wertvolles Wissen über eine gesunde Ernährung.
Ein Besuch der Ausstellung „LOVE?“ im Kölner Rautenstrauch-Joest-Museum vermittelte den Mädchen Einiges über verschiedene Formen der Liebe, Geschlechter, Sexualität, Rassismus und Machtverhältnisse. Ein guter Anlass, über die eigene Rolle in der Gesellschaft nachzudenken, als Mädchen, als spätere Frau … Auch bekommt man in der Ausstellung einen Einblick in unsere diverse Gesellschaft, und dass jeder/r so richtig ist wie er/sie ist und bei allen Unterschieden schließlich alle gleich sind.
Wir wissen, wie Demokratie geht!
Dass und wie frau demokratisch aktiv sein kann, und dass es wichtig ist, für seine Rechte auch öffentlich einzutreten, zeigten unsere „Girls“ ganz mutig und selbstbewusst bei der diesjährigen Protestaktion von „One Billion Rising“. Mit ihrem öffentlichen Demonstrationstanz setzten sie ein starkes Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen.
Wir von FAIR.STÄRKEN sind sehr stolz auf unsere Power Girls mit Girls Power und sehen, wie sie von Woche zu Woche Fortschritte machen und wie selbstbewusst sie jetzt schon sind. In der Gruppe haben sie sogar Ideen entwickelt, wie sie das erworbene Wissen, z.B. gewaltfrei Konflikte zu lösen und, wie man aus der Mobbing-Opfer-Rolle herauskommt, an ihre Mitschülerinnen und Freundinnen weitergeben.
Wir freuen uns jetzt schon auf die nächsten Aktionen unserer taffen Mädels von „Girls Power – weil wir sein können, wie wir wollen!“
Nochmals ein herzliches Dankeschön an die Postcode Lotterie, die mit ihrer Unterstützung das erfolgreiche Projekt erst möglich gemacht und für diese kölschen Mädche wichtige Bausteine für ein chancengerechtes Leben mit gesetzt hat.
Die Fotos sind von FAIR.STÄRKEN-Mitarbeiterinnen und von jungen, aufstrebenden Fotografinnen. Ob sich hier vielleicht schon ein späterer Berufswunsch abzeichnet?
Bericht: Claudia Heinrich
FAIR.STÄRKEN sagt Danke auch im Namen der Kinder!
Ferienfreizeit mit der Familie
Familienfreizeit: Raus aus dem Alltag – Rein ins Abenteuer
Mit Papa, Mama und der ganzen Familie einmal in den Urlaub fahren, das ist für viele Kölner Kinder und Jugendliche ein fast unerreichbarer Wunschtraum. Einfach mal rauskommen, Neues erleben und entdecken. Entspannen. Diese Erlebnisse sind wichtig für die kindliche Entwicklung.
Sie lernen ihre Talente kennen, trauen sich mehr zu und werden in ihren persönlichen Fähigkeiten gestärkt, was ihr Selbstwertgefühl steigert. Besonders Kinder aus sozial benachteiligten Familien kennen außer ihr direktes Umfeld wenig. Mit den Ferienfreizeiten des Vereins erweitern sie ihre Perspektiven, erleben ein Wir-Gefühl in der Gruppe und Teilhabe.
Wieder als Familie Schönes erleben
Ferienfreizeiten finden ebenfalls für ganze Familien statt und bilden oftmals die Basis für eine weitere Zusammenarbeit zur Stärkung der Kinder und Jugendlichen.
„Es ist für diese Familien wichtig, dass sie auch zusammen Positives erleben“ so Frauke Brod, Leiterin für Soziales Lernen und Gewaltprävention bei FAIR.STÄRKEN. Sie hat die Familien begleitet und mit ihnen die Zeit in und um die Glaadter Hütte, unserer „Freizeitoase“ in der Eifel verbracht. „Auch für die Eltern ist es wichtig, dass wir dabei sind, so können sie selbst einmal entspannen.“ Das wirkt sich positiv auf die Beziehung zu den Kindern aus.
Bereits die einfach-rustikale Unterkunft beeindruckt die Gäste: „In so einem Luxus habe ich noch nie übernachtet.“ Familienfreundliche Zimmer, Gemeinschaftsräume und viel Platz zum Spielen – drinnen wie draußen in der Natur – die Glaadter Hütte ist der ideale Ort, um abzuschalten. Die wunderschöne Umgebung lädt zu Wanderungen ein, auf denen man Vieles entdecken kann.
Ausflüge und Erlebnisse in der Natur
Natürlich stehen auch gemeinsame Unternehmungen auf dem Programm. Ein Ausflug zum Adler- und Wolfspark Kasselburg bleibt bei Groß und Klein in schöner Erinnerung. „Ich heul gleich, ich habe noch nie Wölfe gesehen. Das sind meine Lieblingstiere.“ Kommt es dem mehrfachen Familienvater über die Lippen. Beeindruckt waren die Teilnehmenden auch von der mittelalterlichen Burg.
Während einer Greifvogelshow konnte man die Flugkünste von Eule, Adler & Co. bewundern. Viele der Tiere lassen sich von den Besucher:innen füttern und fressen sogar aus der Hand. Für einige der Kinder ist das ein unvergessliches Erlebnis.
Energien werden mobilisiert
Der Ortswechsel und der entspannte Aufenthalt haben offensichtlich die Energien einiger Teilnehmer:innen mobilisiert. Sie machen selbständig Spaziergänge und kaufen für sich und die anderen in der Selbstversorgerunterkunft zum Abendessen ein. Einmal raus dem ritualisierten Alltag und der gewohnten Umgebung, gibt es keinen Grund, nicht noch mehr zu entdecken – das gilt auch für die eigenen Fähigkeiten.
Frauke Brod weiß noch mehr Positives zu berichten. „Eltern, die mit ihren Kindern an den Ferienfreizeiten teilgenommen haben, melden ihre Kinder häufiger zu unseren Sozialen Trainings an. Auch nimmt das Kennenlernen des Ferienortes und der Pädagog:innen den Eltern die Ängste: Wo fährt mein Kind hin? Ist es dort sicher und gut aufgehoben? Kann ich den Personen vertrauen? Auch umgekehrt trauen sich die Kinder so eher eine Fahrt allein zu.“
Die Freizeiten sind wichtig für den familiären Zusammenhalt und für die Kinder. Fern vom Alltagstress in oftmals beengten Wohnverhältnissen oder den Spannungen in den Armutsvierten, gilt es hier, aufzutanken, gemeinsam zu lachen und die schönen Seiten des Lebens kennenzulernen.
Man spürt die Dankbarkeit der Menschen für diese geschenkte Auszeit: „Es ist so toll, dass ihr das alles zahlt.“ Tatsächlich wurde diese Fahrt von 24 Gute Taten e.V. gefördert. Durch den Verkauf des Adventskalenders 2022 kamen so die Spenden für die Kinder mit ihren Familien zusammen.
FAIR.STÄRKEN sagt Danke auch im Namen der Kinder!
Fotos: FAIR.STÄRKEN e.V. und Glaadter Hütte
Redaktion: Claudia Heinrich
Buchtipp: Machtgeschichten und die Beziehung zwischen Erwachsenen und Kindern
Buchtipp: Machtgeschichten von Anne Sophie Winkelmann
Kennst du das? Du wirst deinem Kind gegenüber laut, drohst mit Konsequenzen oder es kommt zu Ärger und Geschrei, weil das Kind nicht versteht, warum es sich schnell anziehen, aufräumen oder vom Baum runterkommen soll? Du fragst dich „Was könnte ich anders machen? Warum passiert mir das?“, dann kann dir dieses Buch helfen:
„Machtgeschichten“ unterstützt dich dabei, mit Kindern über Situationen zu sprechen, in denen es knallt. Es zeigt dir, wie es gelingen kann, als erwachsene Person auch in herausfordernden Situationen ruhig zu bleiben, zuzuhören und sich zu erklären. Es hilft oftmals schon, von den eigenen Erwartungen loszulassen und mit Vertrauen und Wertschätzung zu reagieren.
Das Buch von Anne Sophie Winkelmann können wir allen empfehlen, die sich damit auseinandersetzen möchten, wie Kinder und Erwachsene gut zusammenleben, in welchen Momenten Erwachsene Kinder manchmal nicht hören, nicht ernst nehmen oder verletzen und was sie stattdessen tun könnten.
Ob für pädagogische Fachkräfte, nahe Bezugspersonen oder Familie: „Machtgeschichten“ hält wertvolle Gesprächsanlässe bereit und unterstützt dabei, das eigene Handeln an Kinderrechten auszurichten. Denn: Kinder haben das Recht auf eine gewaltfreie Erziehung und Selbstbestimmung (Art. 19 und Art. 12 UN-Kinderrechtskonvention)!
Zwei Bücher in einem:
Einerseits ist es ein Buch für Erwachsene, um das eigene Handeln zu reflektieren, Ideen und Denkanstöße zu erhalten. Andererseits ist es ein Geschichten-Buch zum Vorlesen und Besprechen mit Kindern. Besonders eignet es sich für das Gespräch mit Kindern im Kita- oder Grundschulalter.
„Ein Buch für Kinder über das Leben mit Erwachsenen“
In den 6 Geschichten geht es um alltägliche Situationen zwischen Kindern und Erwachsenen, die für beide Seiten herausfordernd und manches Mal verletzend sein können. Sie handeln vom Anziehen, vom Klettern, von Eile und Ungeduld der Erwachsenen, von unterschiedlichen Bedürfnissen oder auch von Streit und Strafen. Ganz beiläufig werden Themen, wie Geschlechterrollenbilder, vielfältige Wohnformen und Familien angesprochen.
Die integrierten Reflexionsfragen helfen dabei, mit Kindern darüber zu sprechen, wie sich die Kinder in den Geschichten fühlen könnten und ob sie selbst ähnliche Situationen, Gefühle oder gewaltvolles Verhalten der Erwachsenen kennen.
Es geht dabei auc h um Lösungen: Die Geschichten sind eine Einladung, darüber nachzudenken, wie sich die Erwachsenen vertrauensvoll und wertschätzend verhalten könnten. Sie haben immer zwei alternative Enden. Weitere Varianten können die Kinder selbst erdenken. So gehen Erwachsene und Kinder gemeinsam auf Lösungssuche!
Zentral für den Lernprozess sind die Fragen an die erwachsenen Personen am Ende jeder Geschichte: Was hält mich manchmal davon ab, Kindern gegenüber so zu handeln, wie ich es eigentlich für richtig halte? Was erwarte ich von Kindern? Welche Auswirkungen hat das auf das Kind und unsere Beziehung? Wie kann ich zu einem anderen Weg finden?
„Ein Fortbildungsbuch zu Adultismus für Kita, Grundschule und Familie“
Die Buch-Seite für Erwachsene bietet Hintergrundtexte, Input zu machtvollem Verhalten und Strukturen sowie Denkanstöße zur Reflexion des eigenen Handelns. Es liefert wertvolle Anstöße…
… zur Selbstreflexion:
„Darf ich als erwachsene Person über Kinder bestimmen? Erwarte ich, dass sie meine Entscheidungen akzeptieren? Welche Botschaft erhalten Kinder, wenn sie nicht gefragt und einbezogen werden?“
…ebenso wie zur Auseinandersetzung im Team:
„Welche alltäglichen Entscheidungen will ich mehr und mehr mit den Kindern gemeinsam treffen? Welche Alternativen zum Thema Aufräumen und Rausgehen fallen uns ein?“
„Machtgeschichten“ stellt Selbstverständlichkeiten auf den Kopf und lässt die Lesenden Wege finden, um Kinder ernster zu nehmen und als selbstbestimmte Menschen zu achten. Ein machtkritisches und diskriminierungssensibles Buch, das wir sehr empfehlen können.
Viel Spaß beim Lesen und Lernen!
Machtgeschichten. Ein Buch für Kinder über das Leben mit Erwachsenen
Herausgeber: Deutsches Rotes Kreuz
Autorin: Anne Sophie Winkelmann
Verlag: edition claus
Taschenbuch: 204 Seiten
ISBN: 978-3981888355
Bild: ©Edition Claus Verlag
Ein Beitrag von Laura Sahm (ehem. Referentin Kinderrechte und Trainerin Soziales Lernen bei FAIR.STÄRKEN e.V.)
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Happy Birthday! – FAIR.STÄRKEN e.V. wird 5 Jahre alt
5 Jahre FAIR.STÄRKEN – Alles Gute!
Als wir im Februar 2018 unsere Büroräume am Rudolfplatz in Köln bezogen haben, taten wir das mit dem Ziel, uns für mehr Chancengerechtigkeit und Kinderrechte für die Kinder und Jugendlichen in der Domstadt einzusetzen. Dabei liegen uns besonders diejenigen am Herzen, die aus benachteiligten Lebenslagen kommen, deren Familien oftmals am Rand der Gesellschaft leben und sie deshalb nicht die gleichen Möglichkeiten haben, sich zu entfalten oder die gleichen Chancen auf eine Mitgestaltung ihrer eigenen Zukunft haben.
Wir starteten mit einem Team von 9 Mitarbeiter:innen und 8 freiberuflichen Trainer:innen. Doch die Nachfrage aus Schulen, Jugendeinrichtungen und von Eltern war nach kurzer Zeit viel größer als wir erwartet hatten. Jetzt, fünf Jahre danach, sind wir ein Team aus 28 Festangestellten und 12 freiberuflichen Fachkräften.
Was hat sich in den vergangenen 5 Jahren alles getan?
Unsere Angebote reichen von 30 Gruppen zum Soziales Lernen in den verschiedenen Stadtteilen am Nachmittag und 80 Schulklassen pro Woche, 3 Pflegekindergruppen bis zur pädagogischen und traumasensiblen Gruppenarbeit mit geflüchteten Kindern. Wir haben z. B. gemeinsam mit der GAG Immobilien AG den Nachbarschaftstreff Butzweilerhof ins Leben gerufen. Mit den vielen Angeboten und Veranstaltungen für und mit den Bewohner:innen des Neubaugebietes wurde er schnell zu einer beliebten Anlaufstelle.
Demokratie hautnah
Jugendliche für Politik und Geschichte zu interessieren ist nicht so einfach. Auf unseren Bildungsfahrten nach Berlin machen wir die Themen (be)greifbar. An historisch-politischen Orten, nicht nur der deutschen Geschichte und Politik, lernen die Mädchen und Jungen, was Diktatur bedeutete und Demokratie ausmacht …
Natur pur in der Eifel
Besonders stolz sind wir auf unser nachhaltiges Tipi-Dorf in der Eifel, das wir 2019 gemeinsam, aufgebaut haben. Hier können Kinder und Jugendliche auf Ferienfahrten selber kochen, Feuer machen, Holz hacken, im Fluss baden, einfach von der Hängematte in den Sternenhimmel schauen und ein paar richtige Abenteuer erleben.
Selbst als die Flut im Sommer 2021 unsere Tipi-Zelte mit sich riss, haben wir – auch dank zahlreicher Spenden und helfender Hände – unsere wichtige „Freizeit-Oase“ mit Jugendlichen, Eltern, Mitarbeiter:innen und Freunden wieder aufgebaut.
Wo es blüht und brummt
Wir wissen, wie wichtig eine nachhaltige Entwicklung und der Sinn für den Schutz unserer Natur für die Erziehung ist. Seit 2020 gibt es daher einen Lern- und Erlebnisgarten auf unserer großen Terrasse. Hier gedeihen eine Vielzahl von Pflanzen und Kräutern, summen Bienen und anderen Insekten vor unseren Büro- und Trainingsräumen. Außerdem wurden in verschiedenen Veedeln, wie Flittard oder in Ossendorf vor unserem Nachbarschaftstreff, Hochbeete aufgebaut, die von Kindergruppen gepflegt und betreut werden.
Schwerpunkt unserer Arbeit ist das Soziale Lernen und Gewaltprävention bei Kindern und Jugendlichen. Seit Januar 2019 bilden wir in der FAIR.STÄRKEN-AKADEMIE nicht nur unser eigenes qualifiziertes Fachpersonal selbst aus, sondern bieten auch Kurse für Pädagog:innen sowie Elternwebinare an.
Großes Dankeschön!
Wir sind dankbar, dass Freunde, Unterstützer:innen, Eltern, Pädagog:innen, Kinder und schließlich wir selbst an uns geglaubt haben. Es gibt im Bereich Chancengleichheit und Kinderrechte noch viel zu tun. Wir bleiben auf jeden Fall dran und freuen uns auf die nächsten Jahre.
5 Jahre FAIR.STÄRKEN gibt uns auch Anlass, Botschafter:innen und Kooperationspartner zu interviewen und einmal unsere Archive zu durchsuchen und für euch die besten Ereignisse aufleben zu lassen und unsere schönsten Bilder zu zeigen. Lasst euch überraschen.
Eurer FAIR.STÄRKEN-Team us Kölle 😉