FASD – oder Fetale Alkoholspektrum-Störungen
FASD – Was ist das?
Mütter, die während ihrer Schwangerschaft Alkohol trinken, gefährden ihr ungeborenes Kind! Es kann mit schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen auf die Welt kommen: angeborene Fehlbildungen, geistige Behinderungen, Entwicklungs- und Wachstumsstörungen sowie extreme Verhaltensauffälligkeiten. Unter diesen Symptomen haben die Menschen dann ein Leben lang zu leiden – Sie haben große Probleme, den Alltag zu meistern. Die Diagnose, ob ein Kind betroffen ist oder nicht, kann erst im Alter von 8 bis 9 Jahren festgestellt werden.
Das Spektrum an Folgeerscheinungen von Alkohol in der Schwangerschaft bezeichnet man als FASD Fetal Alcohol Spectrum Disorders oder Fetale Alkoholspektrum-Störungen. In Deutschland werden nach aktuellen Schätzungen jährlich etwa 10.000 Kinder mit FASD geboren.
Davon weisen etwa 3.000 das „Vollbild“ auf, das FAS genannt wird und bei sehr häufigem Alkoholgenuss in der Schwangerschaft auftritt.
Anzeichen von FAS:
– Die Kinder sind zu klein
– Die Kinder haben einen zu kleinen Kopf und zeigen Auffälligkeiten im Gesicht
– Die Kinder zeigen Verhaltensauffälligkeiten, da ihr zentrales Nervensystem geschädigt ist.
Schon kleine Mengen sind schädlich
Aber auch schon geringe Mengen können Schädigungen bei den Kindern verursachen. Oft sind diese äußerlich nicht sichtbar, machen sich aber in gravierenden Entwicklungsstörungen, eingeschränkter Impulskontrolle, leichte Erregbarkeit, unsozialem Verhalten und Hyperaktivität bemerkbar. Die Betroffenen haben oftmals Merk- und Lernschwierigkeiten, Konzentrationsschwächen und emotionale Störungen, wie ein geringes Selbstwertgefühl.
Wie kommt es zu FASD?
Wenn die werdende Mutter Alkohol trinkt, gelangt der Alkohol (=Zellteilungsgift) über die Plazenta in den Blutkreislauf des Ungeborenen. Der Embryo ist dann genauso „betrunken“ wie die Mutter, baut allerdings den Alkohol 10 x langsamer wieder ab, da die dafür notwenigen Enzyme teilweise erst Wochen nach der Geburt vorhanden sind. Sein Körper insbesondere sein Gehirn ist quasi andauernd dem Gift ausgesetzt. So kommt es zu irreversiblen Schädigungen.
Wie kann man FASD verhindern?
Durch einen konsequenten Verzicht der Mütter auf Alkohol während der Schwangerschaft sind Fetale Alkoholspektrum-Störungen vermeidbar.
Wenn das Kind im Mutterleib einmal geschädigt ist, leidet es sein Leben lang an den Folgen. Dabei gibt es weder eine vertretbare Menge noch ein unbedenklicher Zeitpunkt der Schwangerschaft, jeder Konsum ist riskant.
Also – Kein Tropfen Alkohol während der Schwangerschaft!
Wie kann Kindern mit FASD geholfen werden?
FASD ist nicht heilbar! Allerdings sind die Auswirkungen zu lindern. Durch gezielte Förderung können in Teilen der Sprach- oder Bewegungsfähigkeit Verbesserungen erreicht werden. Wichtig für eine Steigerung der Entwicklungschancen für FASD-Kinder sind ein stabiles familiäres Umfeld, das ihnen Liebe, Nähe und Verlässlichkeit bietet und sich an die eingeschränkten Fähigkeiten der Kinder anpasst.
Gefahren einer Suchterkrankung bei FASD-Betroffenen
Die Gefahr einer Alkoholsuchtabhängigkeit bei den Betroffenen liegt bei 20-30 %, was sich u.a. aus der frühen „Gewöhnung“ im Mutterleib begründet. Hinzu kommen eine erbliche Vorbelastung für eine Suchterkrankung, Aufwachsen in einer alkoholbelasteten Familie und die individuelle Persönlichkeit eines Menschen mit FASD, größere Naivität und Verleitbarkeit.
Wichtig ist zu wissen: Das Verhalten der Kinder und späteren Erwachsenen ist neurologisch bedingt und nicht böswillig oder eine Folge von Erziehungsfehlern! Deshalb ist hier ein erhöhtes Verständnis für die Menschen mit FASD gefordert. Es gilt, sie zu unterstützen und sie teilhaben zu lassen.
Quellen:
https://fasd-fachzentrum.de/was-ist-fasd/
www.fasd-deutschland.de
Redaktion: Claudia Heinrich
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