NAZANINS SPANNENDER WEG ZU FAIR.STÄRKEN
Wir stellen Euch heute Nazanin vor. Sie war schon als 13-jährige in einer Gruppe von Aline. Heute ist Nazanin 19 Jahre alt und überlegt, selbst Sozialarbeiterin zu werden. Daran war FAIR.STÄRKEN tatsächlich nicht ganz unschuldig. Hier lest Ihr, wie es dazu kam und was sie selbst dazu sagt. Die Arbeit von Aline lernt ihr außerdem noch genauer im nächsten Blogeintrag kennen.
Erzähl mal, liebe Nazanin, wie hast Du zu uns gefunden?
Meine Verbindung zu FAIR.STÄRKEN begann schon, als ich 13 Jahre alt war. Ich war damals ein sehr ruhiges und schüchternes Mädchen, das sich wenig traute. In den Gruppen bei FAIR.STÄRKEN habe ich aber schnell gespürt, dass ich hier einen besonderen Ort gefunden habe, einen Raum, in dem man sich sicher fühlt, in dem man so sein darf, wie man ist, und in dem man immer Unterstützung bekommt.
Wie hat Dich das verändert oder beeinflusst?
Ich habe mich in der Schule immer mehr getraut, mich zu melden, bei Referaten wurde ich immer sicherer und am Ende habe ich sogar einen Schulwechsel auf die Gesamtschule geschafft. Das ging so weit, dass ich mich entschieden habe, das Fachabi zu machen. Und wenn ich das abgeschlossen habe, will ich studieren. FAIR.STÄRKEN hatte also einen enormen Einfluss auf meinen Lebenslauf.
Ihr hattet eigentlich nur wenige Stunden im Monat für die Gruppenarbeit. Und trotzdem hatte das so einen Einfluss?
Ja. Die Trainer wurden zu meinen Wegbegleitern. Jeder auf seine eigene Art humorvoll herzlich, und sie waren immer da, wenn man sie brauchte. Durch diese Zeit habe ich unglaublich viel über mich selbst gelernt. Ich habe Freunde gefunden, neue Dinge ausprobiert und bin Stück für Stück über mich hinausgewachsen
Gab es dabei noch besondere Momente, die Dir in Erinnerung geblieben sind?
Ein Moment, der mir besonders zeigt, wie stark ich geworden bin, war meine Abschlussfeier nach der 10. Klasse. Vor all den Eltern, Lehrern und Mitschülern stand ich gemeinsam mit einer Freundin auf der Bühne und hielt eine Rede. Früher hätte ich nie gedacht, dass ich so etwas einmal schaffen würde, und genau das verdanke ich auch der Zeit bei FAIR.STÄRKEN.
FAIR.STÄRKEN war für mich nie „nur eine Gruppenstunde in der Woche“. Es war ein Ort, an dem ich wachsen durfte, an dem ich mich nie allein gefühlt habe, an dem ich immer ernst genommen wurde und Neues lernen konnte, fürs Leben.
Was war denn der Grund dafür, dass Du Dich entschieden hast, selbst in die Soziale Arbeit einzusteigen?
Die Erfahrung insgesamt hat mich so geprägt, dass mir schnell klar war, Ich möchte Kindern und Jugendlichen genau das zurückgeben, was ich selbst erleben durfte. Deshalb bin ich heute als Praktikantin bei FAIR.STÄRKEN. Für mich ist es ein Herzenswunsch, andere auf ihrem Weg zu begleiten, ihnen Mut zu machen und ihnen das Gefühl zu geben: „Du bist nicht alleine, und du kannst mehr, als du dir selbst zutraust.“
Besonders dankbar bin ich dabei Mechthild und allen Trainer*innen von FAIR.STÄRKEN, die mich auf meinem Weg unterstützt, gestärkt und begleitet haben. Ohne sie wäre ich heute nicht die Person, die ich geworden bin.
Vielen Dank für das Gespräch und dass Du uns an Deiner Geschichte teilhaben lässt. Wir freuen uns, dass wir Dich schon jetzt auf deinem Lebensweg begleiten durften und sind sehr gespannt, was Du in dem kommenden Jahr alles erleben wirst und ob Du Dich am Ende wirklich dafür entscheidest, Sozialarbeiterin zu werden. Wir werden das Gespräch also fortsetzen.
Interview: Tatjana Mischke
Fotos: FAIR.STÄRKEN e.V.

